Energieeffizienz von Haushalten

Im Rahmen der Diskussions- und Vortragsreihe der Gruppe „bewusst.nachhaltig“ von der Agenda 21, Wien Alsergrund referierte am 02.12.2008 Mag. Masar vom Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie zum Thema „Energieeffizienz von Haushalten“

Als Gründe für den Anstieg des Stromverbrauchs nannte Mag. Masar neben der Zunahme von Single-Haushalten und den Zuwachs an Energiedienstleistungen sowie dem Parallelbetrieb von ineffizienten alten Haushaltsgeräten die steigende Anzahl der Einwohner in Österreich und damit die Zuwanderung.

Im Gegensatz zum Verzicht können mit Energieeffzienz gleich viel oder mehr Energiedienstleistungen bei weniger Energieeinsatz zur Verfügung gestellt werden.

Bedingung dafür ist allerdings der Ersatz ineffizienter Haushaltsgeräte mit fachgerechter Entsorgung sowie Recycling d.h., ohne Export in Länder der Dritten Welt und dortige Weiterverwendung. In Kemanten (NÖ) wird derzeit z.B. eine Anlage zum Recycling von 300.000 Kühlschränke/Jahr errichtet, die zur Einsparung von 900.000 t CO2 beiträgt.

Schon mit einfachen Mitteln kann jeder Haushalt Energie effizienter nutzen. Dazu gehört z.B. das Waschen der Wäsche bei 40°C anstelle von 60°C oder z.B. das Kochen von Wasser in einem Wasserkocher anstelle auf dem Herd mit offenen Kochtopf.

Durch Einsatz effizienter Geräte (TV, Absenkung des Stand-By-Verbrauchs, Austausch des Kühl- und Gefriergeräts, energieeffiziente Umwälzpumpe,…,) können Haushalte mindestens 330 Euro/Jahr einsparen.

Zur Finanzierung des Austausches alter Geräte verwies der Referent auf aktuelle Aussagen von E-Control sowie der Caritas. Danach sind alte Haushaltsgeräte Energiefresser Nr. 1 und damit gewaltige Kostenerzeuger. Allerdings fehlt insbesondere sozialschwachen MitbürgerInnen das notwendige Kapital zum Austausch der Geräte.

Der Vortragende verwies auf eine Studie im Auftrag von E-Control mit entsprechenden Vergleichen von weltweiten Maßnahmen zur Finanzierung des Ersatzes.

Mit dem EU-Energylabel wurden 1994 Vorgaben für den Verbrauch von Kühlschränken und Tiefkühltruhen eingefügt. Bis 2004 folgten neben weiteren Produkten auch Vorgaben für Raumklimageräte. Im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie ist eine weitere Ausweitung der Vorgaben geplant.

Allerdings ist das Label in seiner derzeitigen Form stark überholungsbedürftig, denn unter den verkauften Geräten befinden sich fast nur noch Produkte der Kategorie A, A+ bis A++. Moderne Gefriergeräte der Klasse A++ verbrauchen gegenüber A-Geräten ca. 50% weniger Strom!

Termine der Agenda 21, Wien Alsergrund unter:
www.agenda21.or.at

GastautorIn: Rene Bolz für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /