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Erneuerbar statt fossil: Keine Förderung fossiler Energien

Kopetz/Scheiber: Kesseltauschaktion: gegen Förderung fossiler Öl- und Gaskessel

Nach Bekanntwerden einiger Details zum Kesseltauschprogramm besteht seitens der Bundesregierung die Absicht, die Anschaffung fossiler Öl- und Gaskessel mit Steuergeldern zu fördern. Wir gingen bisher davon aus, dass dieses Programm nur zum Austausch fossiler Kessel gegen erneuerbare dienen soll. Im Namen des Österreichischen Biomasse-Verbandes spricht sich dessen Führung mit Heinz Kopetz und Ernst Scheiber strikt gegen die Förderung fossiler Heizkessel aus und begründet diese Position mit folgenden Argumenten:

1. Die Verwendung von Öl- und Gaskesseln im Privat- wie Gewerbebereich stellt eine massive Belastung für Österreichs CO2-Emmissionen und den damit verbundenen Ausgaben für CO2- Zertifikate dar. Dazu ein Beispiel: Ein Öl-Heizkessel mit 50 kW mit einem Jahresverbrauch von etwa 30.000 Litern Heizöl verursacht CO2-Emissionen von knapp 100 Tonnen. Das entspricht einem Zertifikatswert von 2.000 Euro, die Österreich jährlich für Zertifikate ausgeben muss. Es statt daher im Widerspruch zur Klimaschutzpolitik der Regierung, die Anschaffung solcher Kessel mit Steuergeldern zu fördern, anstatt die Chance eines notwendigen Tausches zu nutzen, um auf erneuerbare Heizsysteme umzusteigen.

2. Heizen mit Öl und Gas bedeutet, dass der Brennstoff aus Importen stammt und damit in Österreich keine Wertschöpfung bringen kann. Biogene Brennstoffe werden hingegen in Österreich erzeugt und verbraucht, damit entstehen unmittelbar Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Österreich. Im obigen Beispiel werden bei Verwendung von Öl ca. 25.000 Euro ans Ausland gezahlt, während bei Verwendung heimischer erneuerbarer Rohstoffe die Ausgaben für Heizkosten für den Betrieb deutlich geringer sind und im Inland bleiben.

3. Der "Energy Outlook" der Internationalen Energieagentur (IEA) bestätigt, dass fossile Energieträger in Zukunft nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. Investitionen in Heizsysteme mit fossilen Energieträgern stellen so aus unserer Sicht ein hohes energie- und sicherheitspolitisches Risiko dar, da die Versorgungssicherheit mit fossiler Energie längerfristig nicht gesichert ist. 4. Die Preise für Öl und Gas werden bald wieder steigen. Der Kostenvorteil von Biomasse sichert für Privathaushalte wie für Unternehmen niedrige Energiekosten auf Dauer, die unmittelbar der Bevölkerung und den Betrieben zu Gute kommen. 5. Die Verpflichtungen Österreichs in der EU-Richtlinie für erneuerbare Energie - 34 % erneuerbare Energien bis 2020 - können nur eingehalten werden, wenn Österreich in den kommenden Jahren den Einsatz von Öl und Gas zur Wärmeversorgung massiv reduziert. Diese Ziele der Richtlinie, aber auch die Ziele der österreichischen Klimastrategie, können bei Beibehaltung von Förderungen von Öl und Gas im Wärmebereich nicht erreicht werden.

"Aus den oben genannten Gründen sind wir generell der Meinung, dass dem Umstieg von Hunderttausenden veralteten Öl- und Gasheizungen in Österreich auf erneuerbare Heizsysteme der unbedingte Vorrang vor Öl- und Gas, selbst der Brennwerttechnologie, gegeben werden muss. Neben den volkswirtschaftlich positiven Effekten des Einsatzes von erneuerbarer Energie stellen die Versorgungssicherheit und der CO2-neutrale Einsatz von biogenen Brennstoffen die größten Vorteile erneuerbarer Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Treibstoffe dar. Wir ersuchen die Bundessregierung daher, die Förderung von Öl- und Gaskesseln mit Steuergeldern nicht in Erwägung zu ziehen und stattdessen den Ausbau der erneuerbaren Energien im Wärmebereich in verstärktem Maße zu forcieren."



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Weitere Infos: Österreichischer Biomasse-Verband

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /