Europa beschließt massiven Ausbau erneuerbarer Energien

Enorme Impulse für Umwelt und Wirtschaft in Österreich möglich

Gestern hat das EU-Parlament eine wegweisende Richtlinie für die Nutzung erneuerbarer Energien beschlossen. Damit ist nach dem positiven Beschluss des EU-Rates vom vergangen Freitag die letzte Hürde für das historische Dokument genommen. Europa will den Anteil erneuerbarer Energie von derzeit 8,5% auf 20% bis 2020 erhöhen. Die Windkraft wird beim Strom in Europa im Jahr 2020 den größten Anteil ausmachen - 11% an der gesamten Elektrizitätsversorgung. Gerade Österreich mit seinen gut aufgestellten Ökoenergie-Unternehmen kann zu den wirtschaftlichen Hauptgewinnern der Richtlinie zählen. Jetzt ist die heimische Politik gefordert.

11% Windstrom in der EU im Jahr 2020

"Dieser Beschluss ist wegweisend. Sensationell ist, dass nach Einschätzungen europäischer Energieexperten die Windenergie 2020 den größten Anteil an der erneuerbaren Stromerzeugung in Europa haben wird, nämlich 11 % an der gesamten europäischen Elektrizitätsversorgung", freut sich Mag. Stefan Hantsch, Geschäftsführer der IG Windkraft. Heute stammen etwa 3% der gesamten Elektrizität in der EU aus Windkraft.

Für Österreich ist eine Erhöhung des Anteils von 23,3 % im Jahr 2005 auf 34 % im Jahr 2020 vorgesehen.

Legt man das EU-Ziel auf Österreich um, dann bestätigen sich die Einschätzungen der IG Windkraft, die eine Steigerung der österreichischen Windenergieerzeugung von derzeit etwa zwei Mrd. Kilowattstunden (entsprechend etwa 3% des derzeitigen Strombedarfs) auf 7,5 Mrd. Kilowattstunden bis 2020 anstrebt. Wegen der immer effizienteren Anlagentechnik steht der Verdreieinhalbfachung bei der Produktion aber nur die Steigerung der Anlagenzahl von derzeit 600 auf etwa 1.100 gegenüber.

Gerade die österreichischen Ökoenergie-Unternehmen können enorm davon profitieren, wenn nun ganz Europa auf erneuerbare Energien setzt. Allein im Windkraftbereich exportieren österreichische Firmen bereits jetzt Komponenten für Windkraftanlagen im Ausmaß von 300 Millionen Euro jährlich. Österreichische Firmen sind Weltmarktführer bei Windkraftsteuerungen und -flügeln. Die heimischen Solar-Firmen haben einen Anteil von einem guten Drittel am europäischen Solarthermiemarkt und auch bei der Biomassetechnologie und Wasserkraft ist Österreich führend.

Regierung muss Hürden für Ökoenergie in Österreich beseitigen In Österreich herrscht seit 2006 Stillstand beim Ökostromausbau. "Der erste Schritt für die österreichische Bundesregierung muss jetzt sein, schnell bestehende Hürden zu beseitigen. Das Wirtschaftsministerium muss das Genehmigungsverfahren der im Juli beschlossenen Ökostromgesetz-Novelle engagiert betreiben, damit das Gesetz endlich in Kraft treten kann. Die Neuregelung der Netzgebühren darf nicht zu neuen Belastungen für Ökostromerzeuger führen. Außerdem brauchen wir Einspeisetarife auf europäischem Niveau", fordert Hantsch. "Erst dann kann eine große Reform mit der Perspektive auf das neue Ziel 2020 erfolgen."

Quelle: IG Windkraft



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Weitere Infos: IG Windkraft

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /