denkstatt: Klimaschutzziel für Österreich nur über mehr Energieeffizienz erreichbar

Bis zum Jahr 2020 müssen 34 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen kommen

Wien – 20 Prozent weniger Treibhausgase, 20 Prozent aus erneuerbaren Energien und 20 Prozent mehr Energieeffizienz – so sehen die Klimaziele der EU für das Jahr 2020 aus. Für Österreich wurde nun beim EU-Klimagipfel das Ziel für den Anteil aus erneuerbare Energien festgelegt – bis zum Jahr 2020 müssen 34 Prozent aus erneuerbaren Quellen kommen. Ein Ziel, das nur über mehr Energieeffizienz erreicht werden kann, wie denkstatt, Österreichs größter Umwelt- und Nachhaltigkeitsberater betont.

Bereits im März 2007 fixierten die EU Mitgliedstaaten umfangreiche Klimaschutzziele, die häufig unter der Formel 20-20-20 zusammengefasst werden: Bis zum Jahr 2020 will die EUden Ausstoß von Treibhausgasen gegenüber dem Jahr 1990 um 20 Prozent reduzieren. Der Anteil von Öko-Energie (Wasser, Wind, Solar, Biomasse) soll bis 2020 von derzeit EU-weit acht Prozent auf 20 Prozent ausgebaut werden. Weiters soll die Energieeffizienz durch Energiesparmaßnahmen um 20 Prozent gesteigert werden.

Beim EU-Klimagipfel wurden nun nach langen Verhandlungen die Ziele zur Nutzung von erneuerbaren Energien für die einzelnen Länder festgelegt. Österreich muss demnach seinen Anteil an Öko-Energie bis zum Jahr 2020 auf 34 Prozent (derzeit 23 Prozent) ausbauen. ‘Um dieses Ziel zu erreichen, ist neben der Forcierung von erneuerbaren Energieformen gleichzeitig eine wesentliche Erhöhung der Energieeffizienz erforderlich’, so DI Christian Plas, Geschäftsführer von denkstatt.

Auf dem Weg zu einer optimierten Energieperformance sind umfassende Maßnahmen in den Bereichen Industrie, Transport, sowie im Gebäude- und Beleuchtungsbereich zu setzen.

denkstatt hat auf Basis der Empfehlungen der Internationalen Energieagentur einige Punkte herausgearbeitet, die zur Steigerung der Energieeffizienz besonders von Bedeutung sind:

1. Im Gebäudebereich:
· Passivhäuser und Null-Energiehäuser forcieren
· Datenerhebung bei existierenden Gebäuden und darauf abgestimmte Maßnahmenbündelung bei der Sanierung (insbesondere thermische Sanierungen)

2. Bei Geräten
· Niedrig-Energiebetrieb bzw. Standby Verbrauch (max. 1 Watt) optimieren

3. Beleuchtung
· Einstellung des Verkaufs von Glühbirnen zugunsten von Energiesparlampen und LED-Lampen rasch umsetzen
· allgemeine Energieeffizienz bei der Beleuchtung, auch in nicht bewohnten Gebäudebereichen (Büro, öffentliche Gebäude etc.) und im Außenbereich erhöhen

4. Im Transportsektor
· Spritsparreifen und Spritspartrainings forcieren
· Verpflichtende Mindeststandards für leichte Nutzfahrzeuge einführen

5. In der Industrie
· Starke Forcierung des Energiemanagements in Betrieben
· Entwicklung und Einführung von Maßnahmen zur Förderung von Energieeffizienz in KMU

Neben der umweltpolitischen Notwendigkeit ist ein engagierter Einsatz für die gesetzten
Klimaschutzziele heute auch aus sozialer und wirtschaftlicher Sicht ein wichtiger Schritt. ‘Gerade in Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise sind Investitionen im Energiebereich der beste Antrieb für eine Konjunkturbelebung und die nachhaltige Sicherung von Arbeitsplätzen’, betont denkstatt-Geschäftsführer Christian Plas.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /