Alle reden über Nachhaltigkeit - und immer mehr tun etwas

Schon 20 % der DAX-Unternehmen beziehen Strom aus regenerativen Quellen

Stuttgart, den 26.01.2009 - Corporate Social Responsibility und Nachhaltigkeit sind in aller Munde: Es müsse sich etwas ändern in der Wirtschaft. Nachhaltiges Handeln und damit der Klimaschutz seien wichtiger als kurzfristig orientiertes Profitstreben, so lauten unisono die Aussagen führender Wirtschaftsvertreter und Politiker.

Am leichtesten auf Nachhaltigkeit umzuschalten ist die Energieversorgung: Alle Anbieter bieten Tarife mit Strom ausschließlich aus regenerativen Quellen. Viele bieten sogar Strom an, der ausschließlich aus einer einzelnen Herstellungsart gewonnen wird wie z.B. der Wasserkraft.

Diese Angebote greifen immer mehr Unternehmen auf: Von den DAX-30-Unternehmen, die auf die Umfrage geantwortet haben, sind die Deutsche Bank, die Deutsche Post World Net und die Postbank zu 100 % und die Deutsche Lufthansa zu einem geringeren Prozentsatz auf Ökostrom umgestiegen. Auch adidas bezieht Ökostrom, und Metro bei seinen Cash- & Carry-Märkten in Großbritannien. Danach nutzen sechs der 30 DAX-Unternehmern (20 %) Strom aus Bio-, Wind-, Wasser oder Sonnenenergie als Instrument für ihre eigene nachhaltige Unternehmenspolitik. Das ergab eine Blitzumfrage der Unternehmensberatung dokeo im Januar 2009 bei den Unternehmen.

Auch bei den Autobauern hat schon ein Unternehmen den Umstieg auf eine klimaschonende Energieversorgung vollzogen: Die Ford-Werke beziehen nach eigener Aussage zu 100 % Ökostrom.

Die Ergebnisse machen deutlich, dass im Zuge der Ausrichtung auf Nachhaltigkeit immer mehr Unternehmen den Strombezug als strategisches Instrument einsetzen, sagt Wolfgang Scheunemann, Geschäftsführer von dokeo und Veranstalter des "Deutsches CSR-Forum - Forum EnviComm". Auch viele andere Unternehmen machen mit:

"Seit dem Jahreswechsel deckt die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ihren Strombedarf zu fast 100 % aus regenerativen Quellen, der Mobilfunkbetreiber Telefónica O2 zu zwei Drittel und die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) zu einem Viertel". Er rät den Unternehmen: "Wie ernst es ein Unternehmen mit Nachhaltigkeit und CSR meint, wird an seinem Energiebezug erkennbar werden. Es wäre ein Debakel, wenn nicht in den nächsten zwei Jahren alle DAX-30-Unternehmen auf Ökostrom umgestiegen sein sollten."

Nur konsequent: Auch das Umweltministerium Baden-Württemberg bezieht zu 100 % Ökostrom. Der Landtag in Stuttgart hat sich dagegen kürzlich gegen Ökostrom ausgesprochen.