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EU: Privates Offshore-Stromnetz entsteht

Eine Ansichtssache von Dr. Fritz Binder-Krieglstein

Sehr geehrte EnergieinteressentInnen,

endlich kommt Leben ins europäische Stromnetz, das sich weitgehend in der Hand der allmächtigen Stromkonzerne befindet: Die Fa. Imera imerapower.com aus Norwegen, die neben dem norwegischen Finanzservice-Unternehmen PARETO www.pareto.no die ABB mit im Boot hat, will mit Seekabeln die Offshore Windparks Westeuropas und die Verbraucher vernetzen; Projektname "EuropaGrid".

Das eine Netz verbindet Skandinavien mit Westeuropa und Großbritannien, das zweite Großbritannien mit Irland, Frankreich und Spanien; das Investitionsvolumen beträgt 4,4 Mrd. Euro. Bereits 2010 soll durch die ersten Kabel Strom fließen.

EuropaGrid wird voraussichtlich die lahme Konkurrenz in Europas Netzen beleben und Windstrom konkurrenzfähiger machen, weil er leichter ausgeglichen werden und viel bedarfsgerechter verteilt werden kann.

Wahrscheinlich wird EuropaGrid den Ausbau von Offshore-Windparks weiter beschleunigen. Alles zusammen verspricht einen marktfähigen Windstrompreis, der dann gegen Fossilstrom leichtes Spiel haben wird, und ebenfalls gegen Atomstrom, der in der BRD heute schon teurer ist als Ökostrom (siehe www.hans-josef-fell.de/cms/content/view/369/253 ) ! Die unermessliche ‘End’lagerkosten werden keineswegs die Eigentümer, sondern wieder die BürgerInnen zahlen. Wie das gerade CDU/CSU, SPD und FDP für ihre Untertanen beschlossen haben. Marktwirtschaft, wohin bist du verschwunden?

Der Kampf erneuerbar gegen fossil-atomar wird immer heftiger, wobei der Ausgang auch für Laien immer deutlicher zu Tage tritt: Die Erneuerbaren haben gewonnen, könnte man jetzt laut rufen. Wäre da nicht heute ein EU-Parlamentsbeschluss gefällt worden, in welchem die EU-Kommission aufgefordert wird, den forcierten Ausbau der Atomkraft zu untersuchen. Es ist zum Gruseln.

Aus dem Wechselbad der Gefühle grüßt
herzlichst Ihr
Dr. Fritz Binder-Krieglstein

GastautorIn: Dr. Fritz Binder-Krieglstein für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /