Alpenstadt 2009 Bozen: beispielhaftes Modell für Klimaschutz

Am 30. Januar 2009 eröffnete die Stadt Bozen ihr Jahr als "Alpenstadt des Jahres 2009"

Bozen- Die Stadt widmet das Jahr dem Klimaschutz und möchte der Bevölkerung durch eine zukunftsweisende Planung eine hohe Lebensqualität bieten sowie viele Besucherinnen und Besucher anlocken. Bozen ist die vierte italienische Stadt nach Belluno, Trento und Sondrio, der das Label "Alpenstadt des Jahres" zuerkannt wird.

"Wir haben uns vorgenommen, ein Programm zu erarbeiten, das die Stadt Bozen klimaneutral werden lässt", kündigt Klaus Ladinser, Stadtrat für Verkehr, Umwelt und Wirtschaft an. Klimaneutral, das heisst: Die Stadt darf nur mehr soviel CO2 produzieren wie im Stadtbereich durch natürliche Vorgänge gebunden wird. In Zusammenarbeit mit der Europäischen Akademie Bozen (EURAC) erarbeit die Stadt zurzeit einen "Klimapakt" mit konkreten Massnahmen. Diese sollen in 2009 und in den nächsten Jahren umgesetzt werden.

Im Verkehrsbereich bemüht sich Bozen seit 2005, die Luftqualität mit einem Luftqualitätsplan zu verbessern. Die Stadt wird sich weiter verstärkt für Energieeffizienz und für Energieerzeugung aus erneubaren Energien einsetzen. Die Bemühungen der Stadt in diese Richtung entsprechen auch den Zielen der Alpenkonvention, die gerade in diesen Monaten einen Klimaaktionsplan mit konkreten Massnahmen auf staatlicher Ebene erarbeitet.

Die Bevölkerung mit einbeziehen

Der Bozner Klimapakt wird im Rahmen einer Internationalen Tagung über nachhaltige Klimamassnahmen namens "Kühler Kopf im Treibhaus" am 2. und 3. April 2009 in Bozen an der EURAC präsentiert. Die Veranstaltung wird von der Stadt Bozen in Zusammenarbeit mit der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA organisiert. Hier erhalten auch die Bozner Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, persönlich mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Bozen zu diskutieren.

Bozen möchte sich in diesem Jahr zudem aktiv bemühen, die fünf Ziele des Vereins Alpenstadt des Jahres zu erreichen: Zum Beispiel soll die Beziehung zwischen Stadt und Berggebiet durch die Aufwertung von regionalen Produkten gefestigt werden; die Bevölkerung soll sich aktiv an nachhaltigen kulturellen und umweltfreundlichen Initiativen beteiligen; die Beziehung mit anderen Alpenstädten soll durch internationale Veranstaltungen und somit das Netzwerk der Alpenstädte des Jahres verstärkt werden.

Bei der Eröffnungsveranstaltung am 30. Januar 2009 im Schloss Maretsch hat Bozen den Titel "Alpenstadt des Jahres" offiziell übernommen. Die letztjährige Trägerin des Titels, die Stadt Brig/CH, sowie die Präsidentin des Vereins "Alpenstadt des Jahres" Colette Patron gaben den "Staffelstab" an Bozen weiter. Auch andere Alpenstädte aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und Slowenien waren bei der Veranstaltung dabei. Zwei inhaltliche Referate über Klimawandel im Alpenraum ergänzten die offiziellen Reden; eines stammte vom Schweizer Klimaexperten Christian Körner und eines zeigte die ersten Schritte des Bozner Klimapakts auf.

Das Label "Alpenstadt des Jahres" wird seit 1997 jährlich vom Verein Alpenstadt des Jahres e.V. auf Vorschlag einer internationalen Jury einer Stadt im europäischen Alpenraum verliehen, die sich für eine nachhaltige und zukunftsweisende Entwicklung ihrer Stadt und ihrer Region einsetzt. Bisher sind zwölf Städte in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, der Schweiz und Slowenien Träger der Auszeichnung .
Informationen über den Verein und die bisherigen Alpenstädte des Jahres: www.alpenstaedte.org


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /