Zuschlagspunktemodell als Erfolgsfaktor

Energie-Ressort des Landes unterstützt Diplomarbeit "Salzburger Raumwärmepolitik - die Wohnbauförderung als Instrument erfolgreicher Energie- und Klimaschutzpolitik"

Mit dem im Energieressort des Landes Salzburg entwickelten Zuschlagspunktemodell in der Salzburger Wohnbauförderung beschäftigt sich die Diplomarbeit "Salzburger Raumwärmepolitik - die Wohnbauförderung als Instrument erfolgreicher Energie- und Klimaschutzpolitik", die deren Verfasser Mag. Erich Mild kürzlich Energie-Landesrat Sepp Eisl überreichte. "Wir haben diese wissenschaftliche Untersuchung der Wohnbauförderung sowie der Energiepolitik des Landes Salzburg gerne unterstützt, weil sie für uns wertvolle Erkenntnisse liefert. Der Verfasser kommt zu dem Schluss, dass das sogenannte Zuschlagspunktemodell der Salzburger Wohnbauförderung, das von unserem Energieexperten DDI Franz Mair entwickelt wurde, gerade im Neubau massiv zur Steigerung der Energieeffizienz beigetragen hat. Ich bin stolz darauf, Mitarbeiter in meinem Ressort zu haben, die durch ihr außergewöhnliches Engagement solche Erfolge möglich machen", so Energie-Landesrat Sepp Eisl bei der Übergabe eines Exemplars der Diplomarbeit von Mag. Erich Mild.

Sanierungen unterstützen

"Zweite, zentrale Erkenntnis der Diplomarbeit: Im Bereich der Althaussanierungen, die in Wirklichkeit das größte Potenzial für CO2-Einsparungen darstellen, sieht es in der Wohnbauförderung nach wie vor nicht gut aus. Ein Zitat dazu aus der Diplomarbeit: "Wenn alle die Bedeutung der Altbausanierung betonen und diese an Bedeutung immer mehr zunimmt, stellt sich die Frage, warum die Umsetzung so zaghaft, verspätet oder mit offensichtlich untauglichen Mitteln erfolgt. Anscheinend wurde den Besonderheiten der Sanierung, die sie vom Wohnungsneubau unterscheiden, in der Umsetzung bisher viel zu wenig Beachtung geschenkt. Im Bereich der Sanierung gibt es eine Reihe von Restriktionen, welche dazu beigetragen haben, dass die Sanierungsraten bisher nicht stärker angestiegen sind." (Zitat Ende) Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch ein aktuell vorliegender Rohbericht des Bundesrechnungshofes. Warum ist die Sanierung aber so wichtig? Energieeffizienter Wohnungsneubau kann nur den Zuwachs an Emissionen reduzieren. Aber trotzdem steigen die Emissionen mit jedem zusätzlichen Gebäude. Daher müssen wir in der Sanierung "einen Zahn zulegen". Denn nur durch Verbesserungen am Bestand können wir den CO2-Ausstoß reduzieren. Ich habe daher entsprechend dieser Empfehlungen mit 1. Februar 2009 eine Sanierungsoffensive, den SanierungsCheck gestartet. Direktzuschüsse bis zu 3.000 Euro sollen die Salzburgerinnen und Salzburger bei ihren Sanierungsmaßnahmen unterstützen. Positiver Nebeneffekt: Wir kurbeln die regionale Bauwirtschaft und das Baunebengewerbe an", so Eisl.

Abstract Diplomarbeit

Seit ca. zwei Jahrzehnten ist Klimaschutzpolitik und damit das Thema der Reduktion von CO2-Emissionen weltweit auf der politischen Tagesordnung. Als eine Region innerhalb der EU, hat das Bundesland Salzburg die Verpflichtung, zu den österreichweit verbindlichen Reduktionszielen im Rahmen des Kyoto-Protokolls beizutragen. Trotzdem steigen die Emissionen bis zum heutigen Tage weiter an. Im Rahmen der drei großen Bereiche Verkehr, Industrie und Raumwärme (Kleinverbrauch) gibt es nur sehr wenige, einzelne Teilbereiche, welche im Vergleich zu den Werten vor 15-20 Jahren deutliche Emissionsreduktionen aufweisen können.

Ein besonders positives Ergebnis konnte in Salzburg im Bereich der Wohnbauförderung im Neubau erzielt werden. Geförderte Neubauten verbrauchen im Jahr 2007 rund zwei Drittel weniger Energie als im Jahr 1992. Der Anteil an erneuerbaren Energien an der Energieversorgung, konnte im Zeitraum 1994 bis 2007 bedeutend gesteigert werden. Der Anteil der Wohnfläche mit Solaranlagen stieg von 10% auf 60%, der Anteil der Wohnfläche mit Biomasseheizung von 10% auf 73%. Für diesen Erfolg verantwortlich ist ein Zuschlagsmodell zur Wohnbauförderung, welches Anreize zum Energiesparen bietet. Für energiesparende Maßnahmen und den Einsatz erneuerbarer Energieträger werden finanzielle Zuschläge zu den Fördersätzen der Wohnbauförderung gewährt. In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, unter welchen Rahmenbedingungen das Zuschlagsmodell entstand, wie es auf die politische Tagesordnung kam, sich durchsetzte und warum es in den letzten 15 Jahren dauerhaft erfolgreich war.

Demgegenüber wurden im Bereich der Sanierung von bestehendem Wohnraum, obwohl von allen Beteiligten hier die größten Einsparungspotenziale geortet werden und laufend Förderungen angeboten werden, keine nennenswerten Erfolge erzielt. Die Besonderheiten der Sanierung werden in Kurzform - unter Betonung der für diesen Bereich spezifischen Restriktionen - zusammengefasst.

Quelle: Büro LR Sepp Eisl

GastautorIn: Mag. Ursula Riegler für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /