© Andreas Zajc - www.zajc.at
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Windenergie als Chance für Mittelthüringen

Initiative für Neue Energien setzt sich für den Bau von Windparks in Thüringen ein

Husum - Interessierte Bürger und Gemeinden Mittelthüringens sowie Windparkplaner engagieren sich künftig in der Initiative "Neue Energien für Thüringen". Die Gründung des Aktionsbündnisses wurde aus Sicht der Beteiligten notwendig, weil die Regionale Planungsversammlung Mittelthüringen den Ausbau der Windenergie derzeit vehement verhindert.

So wurden in der ersten Offenlegung des Fortschreibungsentwurfes für den Regionalplan Mittelthüringen zur Ausweisung vorgeschlagene Windenergievorranggebiete ohne belegbare Begründung in der zweiten Offenlegung vom 20. November 2008 gestrichen. Dabei waren die vorgeschlagenen Gebiete ausführlich und über Jahre hinweg auf ihre Verträglichkeit hinsichtlich Umwelt, Landschaftsbild und Beeinträchtigungen für die ansässige Bevölkerung überprüft und in der ersten Offenlegung für geeignet erklärt worden.

Die Initiative "Neue Energie für Thüringen" wehrt sich nun gegen die Streichung der Windvorranggebiete. Ab dem 05. März 2009 informiert der interaktive Webauftritt http://www.neue-energie-thueringen.de über Hintergründe und Aktionen. Zudem planen die Initiatoren die Ansprache der thüringischen Öffentlichkeit sowie die Kontaktaufnahme zu entsprechenden politischen Vertretern.

Durch den Wegfall der ursprünglich geplanten Projekte würden über 70 Megawatt Nennleistung aus regenerativen Energiequellen nicht an das öffentliche Netz gehen. Somit müssten jährlich rund 175 Gigawattstunden elektrische Leistung aus fossilen Energieträgern erzeugt werden. Dies entspräche einem zusätzlichen Ausstoß von über 112 Tonnen Kohlendioxid jährlich (Berechnungsgrundlage: mittlerer CO2-Ausstoß nach deutschem Strommix).

Darüber hinaus würden der regionalen Wertschöpfung Investitionsvolumina von insgesamt 150 Millionen Euro fehlen. Hiervon könnten vor allem regional agierende Betriebe in hohem Maß Nutzen ziehen, da ein Großteil der Aufträge wie Wegebau, Baugrundgutachten, Fundamentbau, Ausgleichsmaßnahmen und Kabelbau grundsätzlich an ortsansässige Unternehmen vergeben wird. Auch die Gemeinden würden in Millionenhöhe für die öffentlichen Kassen vom Bau neuer Windenergieanlagen profitieren.

Erneuerbare Energien bieten eine langfristige regionale Wertschöpfung, die gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise in strukturschwachen Regionen Bürgern und Gemeinden neue finanzielle Möglichkeiten aufzeigen. Zudem wirken regenerative Energien dem Klimawandel auch im Interesse zukünftiger Generationen aktiv entgegen.

"Von der Errichtung der Anlagen können die Gemeinden durch zusätzliche Einnahmen profitieren und engagieren sich dabei gleichzeitig noch für den Klimaschutz", erklärt Ralph-Michael Herdler, Bürgermeister der thüringischen Gemeinde Kannawurf.


Initiative "Neue Energie für Thüringen"

Unter der Leitung des im Husumer Haus der Zukunftsenergien ansässigen Entwicklers WKN Windkraft Nord AG unterstützen vor allem thüringische Gemeinden und weitere Windparkplaner die Initiative. Partnerunternehmen der WKN AG sind die EnerPlan Projektentwicklung GmbH, die enXco GmbH, die eolica wind consult GmbH, die GEWI Planungs- und Vertriebs GmbH & Co. KG, die Iberdrola Renovables Deutschland GmbH und die wpd think energy GmbH & Co. KG.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /