Strenger Grenzwert für Transfette

Verordnung in Begutachtung

Gesundheitsminister Alois Stöger will mit der "Österreichischen trans-Fettsäuren Verordnung" einen strengen Grenzwert für Transfette in Lebensmitteln einführen. Denn künstliche Transfette fördern Herzkreislauf-Erkrankungen. Auch Zusammenhänge mit manchen Krebsformen, Diabetes und anderen häufigen Leiden werden diskutiert.

Die Verordnung ist noch bis Ende März in Begutachtung. Sie sieht ein Verbot für ein Inverkehrbringen in Österreich von Fetten und Ölen mit mehr als zwei Prozent Transfettsäuren (TFS) vor. Für zusammengesetzte Lebensmittel mit einem Fettgehalt von weniger als 20 Prozent ist ein Grenzwert des Transfettsäuregehalts von vier Prozent vorgesehen. Realistischer Start der Verordnung ist laut Stöger im Juni.

Österreich wird das zweite EU-Land mit einer solchen Begrenzung sein. Europäischer Vorreiter in der Begrenzung der Transfette ist bis dato Dänemark.

Vorsorge

Die Verordnung dient dem vorsorglichen Gesundheitsschutz und der Prävention ernährungsbedingter Erkrankungen. Eine verbindliche Begrenzung gewährleistet für alle Konsumentinnen und Konsumenten, unabhängig von ihrem sozio-ökonomischen Status, trans-Fettsäure-ärmere Produkte.

Laut Empfehlungen der WHO und anderen internationalen und nationalen wissenschaftlichen Ernährungsgesellschaften soll nicht mehr als ein Prozent der Tagesenergie aus künstlichen Transfettsäuren stammen.

Kinder mehr gefährdet

Erhebungen in Österreich, die in den letzten vier Jahren durchgeführt wurden, zeigten auf, dass die kritische Menge an Transfettsäuren bei der Wahl von "falschen" Produkten schnell überschritten ist. Insbesondere bei Kindern, die "kritische" Produktgruppen wie Backwaren, Knabbereien und Fast Food besonders gerne essen.

Wie entstehen Transfettsäuren?

Transfettsäuren entstehen bei der künstlichen Härtung von pflanzlichen Ölen. Die Teilhärtung dieser Öle erfolgt, damit diese besser in der Lebensmittelherstellung eingesetzt werden können. Durch neue technologische Maßnahmen ist es möglich, dass keine oder nur sehr wenige Transfettsäuren in Lebensmitteln vorhanden sind.

GastautorIn: Anna Pucher für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /