Greenpeace über wahrheitswidriges Begas-Flugblatt irritiert

Umweltorganisation informiert über geplante MVA

Mit Irritation reagiert die Umweltschutzorganisation Greenpeace auf eine Postwurfsendung, welche die Begas unlängst an burgenländische Haushalte zustellen ließ. Darin wurde Greenpeace in irreführender Weise und zum Teil auch völlig falsch zitiert. "Die Begas hat mit diesem Flugblatt den Boden der Seriosität endgültig verlassen und sich leider als nicht zuverlässiger Gesprächspartner herausgestellt", sagt Greenpeace-Sprecher Herwig Schuster.

Grundlage für die im Begas-Flugblatt verwendeten Greenpeace-Zitate war ein zwischen der Umweltorganisation und dem Energie-Dienstleister abgestimmtes Gesprächsprotokoll eines Treffens zwischen Begas-Vorstandsdirektor Simandl und Greenpeace-Sprecher Schuster nach einer Aktion der Umweltschützer in Eisenstadt am 26. Februar 2009.

Im Flugblatt schreibt die Begas unter Anderem: "Wussten Sie, dass Greenpeace grundlegend die Verbrennung bestimmter heizwertreicher Abfallarten akzeptiert?". Tatsächlich stimmt Greenpeace der Verbrennung bestimmter Abfallarten zu, dies jedoch nur unter zahlreichen, ganz bestimmten Bedingungen wie der Schadstoff-Freiheit der Abfälle, dem regionalen Bedarf oder der Standortseignung. "Diese Bedingungen haben wir der Begas auch schriftlich mitgeteilt, trotzdem wurden sie im Flugblatt nicht einmal erwähnt", kritisiert Schuster. "Und gerade diese Bedingungen sehen wir in Heiligenkreuz keineswegs erfüllt", so der Greenpeace-Experte weiter.

Eine weitere Frage auf dem Flugblatt war: "Wussten Sie, dass Greenpeace bestätigt, dass die geplante RVH auf technisch höchstem Niveau errichtet wird." Diese Aussage wiederum ist eindeutig wahrheitswidrig. Greenpeace hat nämlich nur bestätigt, dass die Anlage grundsätzlich dem Stand der Technik entspricht. "Das ist jedoch etwas völlig Anderes als das technisch höchste Niveau", stellt Schuster richtig.

"Da versteht eigentlich niemand mehr, wieso Greenpeace gegen die geplante RVH Heiligenkreuz ist" - so endet die Postwurfsendung der Begas, und genau darauf wird Greenpeace mit der morgigen Demonstration in Heiligenkreuz antworten. Die Umweltschutzorganisation wird der Bevölkerung gegenüber klar stellen, was die Hauptprobleme der geplanten Müllverbrennung in Heiligenkreuz sind: Müll-Tourismus bzw. eine Lkw-Lawine ohne Ende durch das Südburgenland. Deshalb waren alle Bewohner der Region eingeladen, bei der heutigen Greenpeace-Veranstaltung Uhr im Industriepark Heiligenkreuz vorbei zu kommen, um sich über das Müllprojekt der Begas zu informieren und mit den Greenpeace-Experten zu diskutieren.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /