Brunner: E-Wirtschaft zu Ehrlichkeit aufgefordert

Gaskraftwerkspläne verschwiegen und von Regierung unterstützt

Zu mehr Ehrlichkeit hinsichtlich ihrer Investitionspläne fordert Christiane Brunner, Energiesprecherin der Grünen, die österreichische E-Wirtschaft auf. "Seit Wochen werben dieösterreichischen Stromunternehmen in allen Medien mit einem 'Energiepaket in Rot-Weiß-Rot' für die Stromversorgung Österreichs und betonen dabei den Ausbau erneuerbarer Energie. Was sie dabei geflissentlich verschweigt ist die Tatsache, dass ein großer Teil der Investitionen in neue Gaskraftwerke gehen soll. Diese Pläne sind ein Wahnwitz, angesichts einer gerade überstandenen Gaskrise und der katastrophalen Klimabilanz Österreichs. Hier wird sehenden Auges in weitere Abhängigkeit und Klimawandel investiert".

Nach Kräften unterstützt wird die E-Wirtschaft dabei von den Regierungsparteien, so Brunner: "Erst gestern haben wir Grünen im parlamentarischen Wirtschaftsausschuss einen Antrag auf Ausbaustopp von Gaskraftwerken und Gasleitungen eingebracht, der von SPÖ und ÖVP einfach vertagt wurde". Ebenso auf die lange Bank geschoben wurde ein Forderungspaket der Grünen nach einem langfristigen Energieplan fürÖsterreich bis 2030, der einen Ausstieg aus fossilen Energien und Atomstrom, die Senkung des Energieverbrauchs und den Ausbau erneuerbarer Energien sowie die Beschränkung des Erdgaseinsatzes auf spezielle Einsatzzwecke als Eckpunkte haben soll.

"Es ist positiv, dass die E-Wirtschaft Investitionsbereitschaft zeigt und auch zu investieren imstande ist. Es muss jetzt nur richtig investiert werden. Wir brauchen ein großes Umdenken: Dass der Stromverbrauch nach wie vor wächst ist kein Naturgesetz und lässt sich durch gezielte Maßnahmen umkehren. Und wir brauchen ein funktionstüchtiges Ökostromgesetz, das den Ausbau erneuerbarer Energien tatsächlich fördert und Atomstrom und fossile Stromerzeugung zurückdrängt. Ich würde mir Unterstützung der E-Wirtschaft für diese Ziele wünschen", so Brunner abschließend.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /