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Wien muss endlich auch "Solar"-Hauptstadt werden

Wien ist bei Solaranlagen trauriges Schlusslicht - es gebe genug Dächer für Photovoltaik und für Solarthermie

"Wien hat im Bereich der Nutzung der Solarenergie, insbesondere bei der Solarthermie, großen Nachholbedarf", so der Energiesprecher der Grünen Wien, Christoph Chorherr anlässlich der heutigen Veröffentlichung der österreichischen Photovoltaik-Bilanz 2008. "Die Wiener Solar-Bilanz ist mehr als dürftig. Abgeschlagen liegt Wien an letzter Stelle im Vergleich zu den anderen Bundesländern. Das ist eine traurige Geschichte", so Chorherr. "Solarthermie ist vor allem bei den 80.000 Ein- und Zweifamilienhäusern sinnvoll und effizient. Längst ausständig ist auch ein Programm für die rund 220.000 Gemeindewohnungen. Hier ist die Stadt Wien immer noch säumig." Mit Investitionen in die Nutzung der Solarenergie können auf effiziente Art und Weise Arbeitsplätze geschaffen werden.

Die Nutzung der Solarenergie muss in Wien weit umfangreicher als bisher gefördert werden. Ganz wesentlich dafür ist im Bereich Photovoltaik auch, dass das geltende Ökostromgesetz, das katastrophale Folgen für den Ausbau von Ökoenergien hat, total reformiert wird, nach dem Vorbild Deutschlands.


"Es ist wahrscheinlich der plötzliche starke Sonnenschein, der den Umweltausschuss-Vorsitzenden zu einer Jubelmeldung über die Solarförderung in Wien animiert
hat", reagiert ÖVP Wien Umweltsprecher LAbg. Roman Stiftner auf die heutigen Aussagen von SP-Gemeinderat Valentin zur Solarförderung.

Angesichts der Tatsache, dass Wien seit Jahren österreichweit Schlusslicht betreffend die jährlich neu verlegten Flächen von Solaranlagen ist, könne man wohl von keiner Erfolgsgeschichte der Solarförderung in Wien sprechen. Auch seine Erklärung, wonach die im Vergleich zu den Bundesländern größere Struktur des Wohnhausbestandes
den Solarenergieeinsatz in Wien behindere, kann aus zwei Gründen als billige Ausrede enttarnt werden. Zum einen bestehe der Wohnhausbestand in Wien zur Hälfte aus Ein- und Zweifamilienhäusern und andererseits verfüge Wien über die weitläufigste Dachlandschaft
und damit über das höchste zusammenhängende Potential an nutzbarer Solarfläche. Durch die solare Nutzung dieser Flächen könnte man durch eine entsprechend dotierte Förderung von Solaranlagen bei der Errichtung von neuen Wohnbauten, aber auch bei der Sanierung der Altsubstanz, die Anzahl der Solarflächen rasch steigern.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /