Ethische Geldanlage: ksoe-Lehrgang für kirchliche Finanzverantwortliche vor dem Start

Schlagnitweit: Kirchen sollen ethische Vorbildfunktion aktiv wahrnehmen.

Ende April startet zum zweiten Mal ein ksoe-Lehrgang ‘GELD UND ETHIK. Ethische Geldanlage’ für Finanzverantwortliche in kirchlichen und gemeinnützigen Einrichtungen. Die Zielgruppe umfasst Diözesen, Orden, Einrichtungen der EZA oder Caritas genauso wie andere kirchliche oder gemeinnützige Einrichtungen, die aus verschiedenen Gründen (z.B. MitarbeiterInnen-Vorsorge) Geld anzulegen haben.

‘Für kirchliche und gemeinnützige Organisationen stellt sich aktuell mehr denn je die Frage, wie eine den ethischen Werten und Zielsetzungen der eigenen Einrichtung entsprechende Geldveranlagung auszusehen hat. Diese Einrichtungen müssen nicht nur ihren finanziellen Handlungsspielraum erhalten, sie haben überdies eine ethische Vorbildfunktion in der Gesellschaft, die sie aktiv wahrnehmen sollten’, betont Dr. Markus Schlagnitweit, Direktor der ksoe (Kath. Sozialakademie Österreichs) und Experte für ethisch orientierte Geldanlagen. ‘Nachhaltige bzw. ethische Geldanlagen bewältigen laut Expertenmeinung die aktuelle Krise außerdem ökonomisch besser als konventionelle Anlagen.’

Der Lehrgang ‘Ethische Geldanlage’ für Finanzverantwortliche in kirchlichen und gemeinnützigen Organisationen vermittelt in vier zweitägigen Modulen in der Zeit von April bis Juni 2009 in Linz die nötige Fachkompetenz, um ethische bzw. nachhaltige Veranlagungen in die Praxis umzusetzen. Dazu gehört das Wissen um die Anwendbarkeit unterschiedlicher Instrumente der ethischen Geldanlage genauso wie etwa um verschiedene Ethik- und Rating-Ansätze.

Der Lehrgang orientiert sich methodisch und inhaltlich stark an der praktischen Anwendbarkeit des erworbenen Wissens sowie an den spezifischen Bedürfnissen der Teilnehmenden. Dazu zählen einerseits unterschiedliche Spiritualitäten und Gründungsaufträge, andererseits die spezifischen ökonomischen Erfordernisse.

Es erfolgen Theorieinputs und Gespräche mit ausgewählten FachreferentInnen und ExpertInnen. Die Lehrgangsleitung und -begleitung liegt bei Dr. Klaus Gabriel und Mag.a Marianne Prenner. Der frühere Banker und jetzt an der Universität Wien tätige Sozialethiker Gabriel ist Experte für ethische Geldanlagen sowie Vorsitzender von CRIC (Corporate Responsibility Interface Center), der größten deutschsprachigen Plattform für ethisch orientierte InvestorInnen, Prenner ist Politologin und Erwachsenenbildnerin an der Kath. Sozialakademie.

Die ksoe (Kath. Sozialakademie Österreichs) hat 2006 die Bildungs- und Informationsinitiative ‘GELD UND ETHIK’ gestartet. Dabei werden Lehrgänge (auch für professionelle Finanzdienstleister) angeboten sowie Grundinformationen (etwa über die website www.geldundethik.org) zur Verfügung gestellt.

‘Neben der strukturellen Frage einer zukunftsfähigen Finanzarchitektur kommt auch der individuellen Ebene, auf der private und institutionelle InvestorInnen – wie die Kirchen – agieren, große Bedeutung für ein nachhaltiges Wirtschaften zu. Durch ihr individuelles Anlageverhalten entscheiden sie mit, in welche Richtung die Wirtschaft gesteuert wird’, so der Sozial- und Wirtschaftsethiker Schlagnitweit .


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /