© lobauautobahn.at - Rettet die Lobau
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Ostregion braucht dringend neues Verkehrskonzept

Lobau-Autobahn wäre Klimaschutzdesaster -Studie zeigt auf: Autobahnbau auch aus beschäftigungspolitischen Gründen abzulehnen

Eine neue Studie, die von den Grünen Wien und Niederösterreich in Auftrag gegeben wurde, zeigt auf: Der Bau der Lobauautobahn ist nicht nur aus umwelt- und raumplanerischen Gründen, sondern auch aus beschäftigungstechnischen Gründen abzulehnen. Die Studie "Sinnvolle Alternativen zur Lobauautobahn" zeigt, dass der von
der Regierung geplante Bau der S1-Lobauautobahn und weitere verkehrspolitisch kontraproduktive Ausbaupläne von Autobahnen und Schnellstraßen (A23-Tangentenverlängerung in Wien, A5-Nordteil und S8-Marchfeldschnellstraße), den meisten PendlerInnen nur wenig bringen - Alternativen, wie der Ausbau des öffentlichen Verkehrs, bringen rund 20.000 zusätzliche Arbeitsplätze. "Der Bau der Lobauautobahn ist ein beschäftigungspolitischer Irrweg, gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise dürfen solche Fehlentscheidungen nicht getroffen werden", so der Umweltsprecher der Grünen Wien, Rüdiger Maresch.

Mit dem Geld für diese vier großen Autobahnprojekte - nach offiziellen Angaben 3,1 Mrd. Euro für 94 Kilometer Straßen - kann man 26 Bahnstrecken (etwa die Nordbahn, den Marchegger Ast der Ostbahn und die Pottendorfer Linie) sowie fünf Straßenbahnlinien (die
Verlängerungen der Linien O, D, 25 und 26 und der Neubau der Linie 27 von Groß Jedlersdorf bis nach Kagran) neu bauen beziehungsweise ausbauen. Weiters kann man mit diesem Geld 21 Park & Ride-Anlagen in Niederösterreich sowie einige notwendige Umfahrungsstraßen wie etwa die B 3d, die die Ortsteile Aspern, Essling und Groß Enzersdorf entlasten soll, errichten. In Summe kosten alle diese Maßnahmen insgesamt rund 2,94 Milliarden Euro, also 160 Millionen Euro weniger als der Bau der 94 Kilometer Autobahnen. "Wenn die Politik den niederösterreichischen PendlerInnen wirklich unterstützen will, muss sie das Eisenbahnnetz in der Fläche erhalten und ausbauen statt
einige wenige Transitautobahnen in die Landschaft zu stellen. Öffentliche Mobilität ist ein soziales Grundbedürfnis für Jung und Alt", so die Verkehrsssprecherin der Grünen Niederösterreich, Amrita Enzinger.

Daher wird ein Stopp der teuren und beschäftigungspolitisch minder wirksamen Autobahnprojekte in der Ostregion und eine Umleitung der dafür vorgesehenen Steuergelder in den sinnvollen Ausbau von Bahn-Infrastrukturprojekten, P & R-Anlagen
und notwendigen Umfahrungsstraßen gefordert.

Befürwortet wird dies von Global 2000. ‘ Es wurde das vorgelegt, was die Länder Wien und Niederösterreich, sowie der Bund bislang schuldig geblieben sind: Ein durchgängig schlüssiges und umweltverträgliches Verkehrskonzept, das Alternativen zur Lobau-Autobahn und anderen Verkehrsplanungen aufzeigt und auf weiten Strecken unseren Forderungen entspricht’, so Heinz Högelsberger, Verkehrsrefent von GLOBAL 2000.

‘Jetzt viel Geld für den Autobahnbau in die Hand zu nehmen, ist sozialer, ökonomischer und ökologischer Nonsens. Es gilt vielmehr, die Mobilität der Bevölkerung in Ostösterreich zu sichern. Das ist mit den vorgeschlagenen Regionalbahn- und sonstigen Öffi-Projekten am besten zu gewährleisten", so Högelsberger weiter. Da der Straßenverkehr gerade stark zurückgeht, würde daher mit neuen Autobahnen am Bedarf vorbei gebaut. Weiters können mit Schienenprojekten mehr Arbeitplätze pro investiertem Euro geschaffen werden, als mit maschinenintensivem Straßenbau. Bezüglich Umweltschutz weist GLOBAL 2000 darauf hin, dass die umstrittenen Autobahn- und Schnellstraßenprojekte just in jenem Zeitraum fertiggestellt werden sollen, wenn Österreich seine CO2-Emissionen massiv einschränken muss. ‘Laut UNO-Klimaschutzbericht haben wir höchstens noch bis zum Jahr 2020 Zeit, in Sachen CO2-Emissionen zu einer Trendwende zu kommen. Gerade dann eine Lobau-Autobahn in Betrieb zu nehmen, verhöhnt jede Klimaschutzanstrengung. Die Lobau-Autobahn wäre ein Klimaschutzdesaster," so Högelsberger.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /