EU-Klima: Freie ETS-Zertifikate für Hälfte der Industrien

Der Kommission zufolge erfüllen 143 der 231 bis jetzt von ihr untersuchten Branchen zumindest eine der zwei in der Revision der ETS-Richtlinie definierten Kriterien für die Zuteilung freier Zertifikate

Mehr als die Hälfte der 258 von der Europäischen Kommission auf die Gefahr von "Carbon Leakage" untersuchten Industriesektoren dürften nach 2013 freie Zertifikate für den Emissionshandel erhalten.

Der Kommission zufolge erfüllen 143 der 231 bis jetzt von ihr untersuchten Branchen zumindest eine der zwei in der Revision der ETS-Richtlinie definierten Kriterien für die Zuteilung freier Zertifikate. Unter der Richtlinie bekommen alle Sektoren ab 2013 80% ihres Bedarfs in Form von freien Zertifikaten, während besonders gefährdete Sektoren 100% freie Zertifikate erhalten.

Weitere Sektoren könnten sich der Kommission zufolge für freie Zertifikate qualifizieren, wenn der Anstieg der Produktionskosten über 5%, jener der Handelsintensität jedoch unter 10% beträgt. Die Kommission will darüber nach einer qualitativen Analyse der Marktstrukturen in Europa entscheiden. Bis Ende Juni soll den Generaldirektionen der Letztentwurf zur Konsultation vorgelegt werden.

Unterdessen plant Schweden, das im 2. Halbjahr 2009 die EU-Präsidentschaft inne hat, eine EU-weite CO2-Abgabe für jene Sektoren, die nicht dem Emissionshandel unterliegen. Der schwedische Umweltminister Carlgren bezeichnete eine solche Abgabe als den besten Weg, die notwendige CO2-Reduktion in diesen Sektoren zu erreichen.

Vorläufige Ergebnisse ETS-Ausnahmen:
http://ec.europa.eu/environment/climat/emission/pdf/20090429results_quantitative_assess_sectors_nace4.pdf

GastautorIn: Roland Küllinger für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /