Schweden will europaweite CO2-Steuer

Mit Start der schwedischen EU-Präsidentschaft soll darüber detailliert debattiert werden

Schwedens Umweltminister Andreas Carlgren lässt mit einem Vorstoß nach einer europaweiten CO2-Steuer aufhorchen. Carlgen erklärte, er möchte mit dem Beginn der schwedischen Ratspräsidentschaft im Juli in der EU auf eine CO2-Steuer drängen, denn das sei der einzige Weg um die geforderten Emissionsreduktionen erreichen zu können.

"Ich begrüße diesen Vorschlag, denn Klimaschutz kann und darf nicht nur durch das Kaufen von Emissionszertifikaten passieren, wie das derzeit in Österreich der Fall ist. Europa als einer der Hauptemittenten von Treibhausgasen muss seine Verantwortung wahrnehmen und Maßnahmen auch in Europa setzen", meint dazu die Energie- und Umweltsprecherin der Grünen, Christiane Brunner.

"Auch Österreich muss seine Verantwortung wahrnehmen und sein Steuersystem ökologischer gestalten. Ich fordere das Einbauen einer CO2-Komponente in das österreichische Steuersystem, wie in Schweden, Finnland und Dänemark. Das würde eine gerechtere Besteuerung von Energie bzw. CO2-Ausstoß bedeuten, der eine Senkung der Lohnnebenkosten und damit weniger Steuern auf Arbeit gegenüber stehen. Eine CO2-Steuer wäre also nicht nur eine wichtige Maßnahme in der Klima- und Energiekrise, sondern auch hinsichtlich der Wirtschaftskrise", erläutert Brunner.

CO2-Steuern in Österreich und in der EU kommen Klimaschutz zu Hause gleich und besser als ein Freikaufen durch Unterstützung von Maßnahmen im Ausland. "Österreich muss endlich wieder seine Vorreiterrolle im Umweltschutz einnehmen. Der zuständige Landwirtschaftsminister Berlakovich soll sich daher in Österreich für ein ökologischeres Steuersystem einsetzen und seinen schwedischen Amtskollegen in der EU unterstützen", sagt Brunner.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /