Der "BOcruiser" zeigt innovative Elektromobilität made in Germany

Hochschule Bochum baut den dritten Sonnenwagen auf dem Weg zur Alltagstauglichkeit

Aller guten Dinge sind drei: Nach HansGo! im Jahr 2003 und vier Jahren später SolarWorld No.1 arbeitet die Hochschule Bochum wieder an einem neuen Solarcar. Ein Team von ca. 30 Ingenieurstudierenden setzt die Tradition fort und stellt gleichzeitig ein völlig neues Konzept vor. Augenfälligste Neuerung: Das aktuelle Solarmobil soll auf vier Rädern fahren. Die Karosse präsentiert sich strömungsgünstig, Energieeffizienz lautet das oberste Entwicklungsziel. Ein Termin im Windkanal beim Ingolstädter Autobauer ist gemacht, hier soll der echte cw-Wert ermittelt werden.

Neben bewährter und prämierter Technik wie z.B. dem Batteriemanagementsystem kommen auch neu entwickelte Komponenten zum Einsatz. So entsteht derzeit in den Werkstätten und Labors der Bochumer Hochschule ein Radnabenmotor, der nicht nur den BOcruiser antreiben soll. Diverse Aufgaben sind noch zu lösen, denn das neue Fahrzeug wird von 2 Motoren angetrieben. Ein mechanisches Differentialgetriebe soll es aus Gewichts- und damit Effizienzgründen nicht geben, Elektronik und Software sollen für unterschiedliche Umdrehungszahlen der Räder in Kurven sorgen.

Wie bei SolarWorld No.1 sorgen 6 Quadratmeter Solarzellen für elektrische Energie. Auch hier wird die eingesetzte Technologie alltagstauglicher: Silizium ersetzt das bisher verwandte extrem teure Galium-Arsenid beim Solargenerator.

Im Juli muss der BOcruiser rollen, denn dann geht der Container mit SolarWorld No.1 und dem neuen Sonnenwagen der angehenden Ingenieure aus Bochum auf die Reise nach Australien. Im Oktober startet wieder die World Solar Challenge 3000 Kilometer durch das Outback. Projektleiter Prof. Friedbert Pautzke zum Wettbewerb: "Wir bauen dieses Fahrzeug nicht, um bei einem Wettbewerb als erster durchs Ziel zu fahren. Der BOcruiser geht in unserer Reihe der Solarfahrzeug konsequent den nächsten Innovationsschritt in Richtung Alltag und wird seine Straßentauglichkeit down under zum ersten Mal unter Beweis stellen."

Dieser Weg endet für die Pioniere der Elektromobilität aus Bochum nicht nach dem Rennen in Australien. "Sustainable Individual Mobility Car" kurz SIMCar heißt der Projektname für das alltagstaugliche Elektroauto, das als Dreisitzer schon fertig geplant ist und 2010 gebaut werden soll.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /