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Radfahren boomt in der Krise - Radverkehr im April um rund 25 Prozent gestiegen

VCÖ kritisiert mangelnde Investitionen in Radinfrastruktur

Wien - Immer mehr Österreicherinnen und Österreicher fahren im Alltag mit dem Fahrrad. Der Radfahrboom lässt sich an konkreten Zahlen ablesen: So wurde in Wien werktags im Schnitt um rund 30 Prozent mehr Rad gefahren als im April 2008. "Die Österreicherinnen und Österreicher achten in der Krise stärker auf ihre Ausgaben. Auch im Mobilitätsbereich. Das Fahrrad ist das Sparschwein unter den Verkehrsmitteln. Das ist eine wesentliche Ursache für den massiven Anstieg beim Radverkehr in Österreich", meint VCÖ-Experte DI Martin Blum.

Im Vorjahr sind bereits rund 4,37 Millionen Österreicherinnen und Österreicher zumindest gelegentlich mit dem Fahrrad im Alltag unterwegs gewesen, davon sind 1,9 Millionen mehrmals die Woche geradelt. Für heuer rechnet der VCÖ mit dem Überschreiten der zwei Millionen Marke.

Jede fünfte Autofahrt in Österreich ist kürzer als zwei Kilometer und gerade bei kurzen Strecken ist der Spritverbrauch sehr hoch. Pro Kilometer ist, je nach Auto, von 40 bis 60 Cent an Vollkosten zu rechnen. "Gute Bedingungen zum Radfahren helfen der Bevölkerung ihre Mobilitätsausgaben zu verringern. Umso wichtiger ist es, dass gerade jetzt von politischer Seite mehr für die Verbesserung der Bedingungen zum Radfahren getan wird", betont Blum.

Der VCÖ kritisiert, dass in Österreich zu wenig in eine radfahrfreundliche Infrastruktur investiert wird. Das Angebot hinkt der steigenden Nachfrage weit hinterher. "Dabei könnten damit viele Jobs geschaffen werden. Denn der Radwegebau entlang von Freilandstraßen und Verkehrsberuhigungsmaßnahmen im Ortsgebiet schafft pro Million Euro um 56 Prozent mehr Jobs als der Bau von Autobahnen", stellt Blum fest.

Abschließend noch Detailergebnisse der VCÖ-Untersuchung: In Graz weisen die Zählstellen im Schnitt ein Plus von rund sieben Prozent auf. Bei der in Wien am meisten befahrenen Zählstelle am Opernring waren werktags um 23 Prozent mehr Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs. Den stärksten Anstieg verzeichnete man bei der Zählstelle Lasallestraße mit plus 57 Prozent. Bei der Kennedybrücke waren um 41 Prozent mehr Radler unterwegs als im April des Vorjahres.

Webtipp: VCÖ-Umfrage zum Radfahren in Österreich www.vcoe.at/radfahren


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /