China: Freie Fahrt für Elektroautos

China setzt bereits jetzt bei zweirädriger Mobilität auf Elektroantriebe- das auch ein großer Anteil aller Autos elektrisch fahren soll, ist eine weitere Stufe

Keine schöne Bilanz: 16 der 20 meist luftverschmutzen Städte der Welt liegen in China. Die dicke Luft ist ein Riesenproblem. Umstieg- so lautet daher die Devise. Oder: Einstieg - elektrisch. Schon jetzt dürfen in rund 500 chinesischen Städten keine fossil betriebenen Mopeds oder Motorräder mehr fahren. Einfahrt ist nur mit Elektroscootern oder Elektromotorrädern gestattet. In naher Zukunft sind so genannte Nullemissions-Zonen geplant, Einfahrt nur noch mit Fahrzeugen ohne Schadstoffe. Was im Klartext heißt: nur elektrisch.
Was man bei den zweirädrigen Stinkern bereits erreicht hat, und zwar sie vollkommen zu verdrängen, will man demnächst auch bei Autos angehen. Die Pläne der chinesischen Regierung in Punkto Elektroautos sind ambitioniert: Flotten (z.B. Taxis oder Firmenflotten) sollen umgerechnet bis zu 5200 Euro Förderung pro Auto für Hybrid-Plug-In-Fahrzeuge und bis zu 6200 Euro für den Kauf eines reinen Elektroautos erhalten. Der Monopol-Stromanbieter des Staates, die State Grid Corp., hat bereits in Peking und und Shanghai Ladestationen für Elektroautos errichtet. Über 50 Prozent aller verfügbaren Fahrzeuge werden im Jahr 2020 in China elektrisch unterwegs sein, so die Roland Berger Strategy Consultants in einer Studie mit dem Namen ‘Powertrain 2020 - China’s ambition to become market leader in E-Vehicles’.
Aber das ganze geht noch weiter Elektroauto-Pionier Nissan hat mit der Provinz Wuhan ein Kooperationsabkommen gemacht. Nissan liefert Know-how und ein Stromtankstellen-Netz. Als Gegenleistung wird es Produktionskapazitäten für Batterien und komplett in China erzeugte Nissan-Elektroautos geben. Bereits 2011 sollen in China 500.000 Autos mit rein elektrischem oder mit Plug-In-Hybridantrieb gebaut werden, so die jungsten Pläne.

Überrascht waren nur Europäer- die US-Amerikaner nicht. Warren Buffett ist als schlauer Fuchs bekannt. Er hat bereits zugeschlagen und bereits vor einiger Zeit einen 10%-Anteil von BYD gekauft. Wer ist das? BYD hat bereits jetzt die weltgrößte Produktion für Lithium-Ionen-Batterien. Auch Autos werden erzeugt. Über das BYD-Elektroauto haben wir mehrfach berichtet. Großer wirtschaftlicher Vorteil: hohe Batteriezahlen verringern den Stückpreis und diese dürfte durch die eigene Batterie-Produktion sicher gegeben sein.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /