DNV entwickelt neuen Sicherheitsstandard für Offshore-Windparks

Im Rahmen der Konferenz „Windstärke 09 Kurs Offshore“ stellte Det Norske Veritas (DNV) heute in Bremerhaven seine Arbeit an einem neuen Sicherheitsstandard für Offshore-Windparks vor. Aufgrund des Wachstums in der Offshore-Windbranche entwickelt DNV gemeinsam mit Partnern wie Vattenfall, E.ON und Dong Energy einen neuen Standard mit Sicherheitsvorschriften für Umspannstationen und Wohnplattformen.

Hamburg, 17.06.2009. Da immer größere Windparks immer weiter vor der Küste entstehen, werden Umspannstationen und zukünftig auch Wohnplattformen notwendiger Bestandteil von neuen Bauvorhaben. Die Einführung solcher Plattformen erfordert einen gemeinsamen Sicherheitsstandard für die Windindustrie. Heute Mittag sprach Thomas Böhme, Senior Engineer bei DNV, auf der Konferenz Windstärke 09 zum Thema Sach- und Personenschutz in Offshore-Windparks. Dabei erläuterte er, was aus dem Öl- und Gasbereich gelernt werden kann und stellte den Stand der aktuellen Arbeit vor.

Die derzeitigen Offshore-Standards wurden generell für die Öl- und Gasindustrie entwickelt. Die mit Windenergie verbundenen Risiken sind jedoch anders zu bewerten – weshalb die Regeln aus dem Öl- und Gasbereich unter Umständen nicht zutreffen oder zumindest nicht kosteneffektiv sind.

Momentan sind Windkraftanlagen und Umspannstationen nur bei Instandhaltungsarbeiten und Inspektionen bemannt, erläutert Windenergieexperte Tim Bethke vom DNV-Büro in Hamburg. Bei einigen Neubauprojekten werden aber auch zeitweise oder permanent bemannte Wohnplattformen geplant, so dass die damit verbundenen Risiken für dort arbeitendes Personal genauer bestimmt werden müssen, so Bethke. DNV wird solche Risiken mit dem neuen Sicherheitsstandard adressieren.

DNV entwickelt mit Partnern aus der Industrie ein Regelwerk für Bereiche wie Elektrosicherheit, Brand- und Explosionsschutz, Transfer und Notfallsituationen. Weitere Sicherheitsempfehlungen betreffen Schiffskollisionen, Kommunikation, Rettung und Bergung sowie Bereitschaftsschiffe. Der Standard soll im Oktober 2009 veröffentlicht werden.

Beteiligte des Projekts sind unter anderem Vattenfall, Dong Energy, E.ON, StatoilHydro und Energinet. Weitere Firmen steuern Details auf Spezialgebieten bei. Der Standard wird unter anderem von der britischen Gesundheitsbehörde (HSE) und der dänischen Energiebehörde durchgesehen; Behörden in weiteren Ländern wurden angefragt.