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Greenpeace: Neuer Skandal um Gentech-Reis LL601

US-Bier "Budweiser" mit Gentech-Reis gebraut

Wien - Untersuchungen der Umweltorganisation Greenpeace haben ergeben, dass
Bier der US-Brauerei "Anheuser-Busch" mit gentechnisch verunreinigtem Reis
gebraut wird. In einer Reismühle des Bierkonzerns in Arkansas (USA) wurden
Spuren der Gentech-Reissorte LL 601 von Bayer gefunden. Im Rahmen einer
Analyse durch ein unabhängiges Labor im Auftrag von Greenpeace waren drei
von insgesamt vier gezogenen Reis-Proben gentechnisch verunreinigt.

Greenpeace hat Anheuser-Busch im Vorfeld über die Testresultate informiert.
Die US-Brauerei hat damit geantwortet, dass LL 601 Reis in den USA
zugelassen ist und nicht für Export-Bier verwendet wird. Das ganze Ausmaß
der Verunreinigungen bleibt aber trotzdem ungeklärt. In Österreich finden
sich verdächtige Produkte von Anheuser Busch unter den Namen "Anheuser
Busch" beziehungsweise "American Bud" vor allem in US-Pubs. In
österreichischen Supermärkten hingegen wurde Greenpeace bislang bei der
Suche nach Anheuser-Busch-Bieren nicht fündig

"Das fast gänzliche Fehlen von Bier der US-Brauerei Anheuser-Busch auf
dem heimischen Markt, spricht für den guten Biergeschmack der
Österreicher. Besucher von US-Pubs sei jedenfalls davon abgeraten, Bier der
Sorten "Anheuser Busch" beziehungsweise"American Bud", die in den USA
gebraut worden sind, zu trinken", so Steffen Nichtenberger,
Gentechnik-Experte von Greenpeace. "Wir fordern von der US-Brauerei
"Anheuser-Busch" lückenlose Aufklärung über das Ausmaß der
Gentech-Verunreinigungen im Reis und die geplanten Maßnahmen zum Schutz der
Biertrinker in der EU und anderen Exportmärkten vor Gentech-Bier" , so
Nichtenberger.


Bereits im Jahr 2006 war Reis aus den USA mit der in der EU illegalen
Gentech-Reissorte LL601 verunreinigt. Seit damals sind in fast 30 Prozent
des US-Reises Gentech-Verunreinigungen gefunden worden. Die Folge waren
massive Umsatzeinbussen für die US-Reisindustrie, Exportmärkte wie die EU
hatten damals mit Importstopps reagiert. Zwar wurde LL 601 Reis in den USA
nachträglich legalisiert, doch LL601, und somit auch aus diesem Reis
gebrautes Bier, bleibt außerhalb der USA illegal.

Mit einem jährlichen Einkaufsvolumen von sechs bis zehn Prozent an der
US-Reisernte ist "Anheuser-Busch" der größte Einzelabnehmer für Reis in den
USA. Die Marke "Budweiser" findet sich in etwa 60 Ländern. In den USA
gebraute Biere von "Anheuser Busch" wie "Bud"™ oder "BUD Light" dürften
sich verstärkt in anderen EU-Ländern wie Schweden und Großbritannien
finden.

"Wir fordern von Anheuser-Busch eine weltweite Garantie, ihr Bier nur noch
gentechnikfrei zu produzieren. Alles andere wird bei den Biertrinkern
dieser Welt einen schlechten Nachgeschmack hinterlassen", so Nichtenberger
abschließend.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /