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Bau der 380-kV-Leitung muss sorgfältig geprüft werden

Investitionen für Gaskraftwerke führen in die Sackgasse - die richtige Lösung ist der Ökostromausbau - Nahversorgung durch erneuerbare Energie statt Großkraftwerke

Der Rechnungshof hat in seinem neuesten Bericht geringe Transportkapazitäten von Hochspannungsleitungen kritisiert und darindie Versorgungssicherheit der Steiermark, Kärntens und Salzburgs in Frage gestellt. Der Rechnungshof fordert außerdem den Bau neuer Kraftwerke in Österreich.

"Dem Drängen des Rechnungshofs zur raschen Vollendung der zwischen dem Burgenland und der Steiermark noch offenen 380-kW-Leitung stehen sieben Beschwerden von Bürgerinitiativen und Gemeinden gegenüber, die derzeit noch bei den Gerichtshöfen öffentlichen Rechts anhängig sind," reagiert Ruperta Lichtenecker, Umwelt- und Energiesprecherin der Grünen, darauf. Der Verbund wäre gut beraten, den Bau der 380-kV-Leitung und die Enteignungsverfahren nicht vor einer Entscheidung der Höchstgerichte zu beginnen. Zunächst müsse über die Einsprüche der Bürgerinitiativen und Gemeinden endgültig entschieden sein.

"Weiter in den Ausbau von fossilen Kraftwerken zu investieren ist wirklich der falsche Weg," ist Lichtenecker überzeugt. Gaskraftwerke schaffen keine Energieversorgungssicherheit, die Abhängigkeit von krisengeschüttelten Regionen steigt weiter an, die Treibhausgasemissionen nehmen zu und auch die steigenden Gaspreise führen zu hohen Stromkosten für KonsumentInnen und Industrie. "Wir müssen jetzt auf die grüne Energiewende setzen: Energieeffizienz und erneuerbare Energien sind die einzig richtige Lösung für Österreich," so Lichtenecker und weiter: "Eine dezentrale Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energieträger schafft eine unabhängige und damit sichere Energieversorgung, schont die Umwelt und fördert die heimische Wirtschaft."

Auch FPÖ-Umweltsprecher NAbg Norbert Hofer äußert sich dazu: "Ich lege großen Wert darauf, dass durch den Bau von neuen Hochspannungsleitungen nicht noch mehr Atomstrom nach und durch Österreich transportiert wird. Es ist notwendig, im Rahmen des Baus neuer Kraftwerke auf erneuerbare Energie und auf dezentrale Versorgungseinheiten zu setzen."

Voraussetzung sei, so die FPÖ, die rasche Reform des Ökostromgesetzes, das die Nutzung erneuerbarer Energie in Österreich aufgrund der von SPÖ, ÖVP und BZÖ beschlossenen Novelle im Jahr 2006 massiv behindere.

Hofer: "Es ist vernünftig, bei der Energieversorgung auf heimische Ressourcen zu setzen und statt auf Großkraftwerke auch hier der Nahversorgung den Vorzug zu geben. Der Bau von Stromautobahnen quer durch Österreich wird dadurch an Bedeutung verlieren."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /