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Aktiv-Solarhäuser sorgen für internationales Interesse

Kurzbericht zum 1. Symposium Aktiv-Solarhaus 29./30. Juni 2009 in Krems

Krems- Am 29./30. Juni 2009 fand das 1. Symposium Aktiv-Solarhaus in Krems statt, an dem 78 Teilnehmer aus 8 Ländern teilnahmen, durch die Tagungsgröße gab es sehr angeregte Diskussionen in einem durchaus "familiären" Rahmen.

Was ist ein Aktiv-Solarhaus? Dem entspricht ein sehr gut gedämmtes Gebäude (nahe Passivhaus-Standard aber meist ohne kontrollierte Wohnraumlüftung) mit großer Solaranlage für Heizung und Warmwasser plus fallweise einer Zusatzheizung mit Holz oder Wärmepumpe.

Anhand von Beispielen zeigte sich: die Beheizung von Gebäuden zu 100 Prozent aus Solarenergie ist keine Vision mehr, sondern absolut Realität und mit bereits vorhandener Technologie möglich – allerdings derzeit noch zu höheren Kosten (Im Schnitt für ein Einfamilienhaus rund 200.000 Euro, dafür fallen insgesamt nur etwa 40 Euro an Energiekosten pro Jahr, für Pumpen etc. an.

Die mehrjährige Betriebserfahrung mit vollsolaren Ein- und Mehrfamilienhäusern zeigt, dass Kollektorfläche und Speicher bisher oft stark überdimensioniert waren , 100 Prozent Solardeckung ist auch bereits mit kleineren Anlagen möglich. Die derzeitige Entwicklung geht in Richtung stimmiger einfacher Low-Tech Lösungen, die jahrzehntelang fast wartungsfrei funktionieren.

Velux startete das Projekt MODEL HOME 2020, bei dem sechs verschiedene Aktiv-Solarhäuser in 5 verschiedenen Ländern zwei Jahre lang von Testfamilien bewohnt werden. Das Ziel sind C02-neutrale Häuser zum Wohlfühlen.Ein Kurzfilm dazu ist unter mum.mum.velux.com/flashvideo/modelhome2020/movie.asp zu finden.

Der ökologische und .wirtschaftliche Vergleich von Aktiv-Solarhaus und Passivhaus wurde teilweise heftigst diskutiert, er fällt absolut nicht eindeutig aus - bei Nachheizung über kontrollierte Wohnraumlüftung und Wärmepumpe schneidet das Passivhaus wegen hohem Stromverbrauch aber etwas schlechter ab.

Die Praxis zeigt: In den meisten derzeit gebauten großvolumigen Passivhäusern wird Solarenergie jedenfalls nur für Warmwasser (mit einer Solardeckung bis zu 50 Prozent) eingesetzt, nicht für die Heizung.

Eine rege Diskussion lief zu Solar-Wärmepumpen Kombinationen - Solar-Pellet-Kombinationen waren im Gegensatz dazu kaum ein Thema. Die solare Temperaturanhebung des Erdreiches bei einer Sole-Wärmepumpe erhöht die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe in der Praxis nur um 10 bis 25 Prozent, so die Experten.

Alle Vorträge des Symposiums zum Nachlesen unter energie.otti.de/Aktiv-Solarhaus/

Autoren: Roger Hackstock & Doris Holler-Bruckner


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /