Auf´s Etikett geschaut!

5. Modul der Aktion „FAIRdammt gut gekleidet“ zur Kennzeichnung von Textilien

Die NÖ Arbeiterkammer und ''die umweltberatung'' NÖ informieren im Rahmen der Aktion ‘FAIRdammt gut gekleidet’ über alle Fragen rund ums Textil. Im 5. Modul geht es um die Kennzeichnung der Textilien und die richtigen Bezeichnungen beim Materialmix. Die Ergebnisse werden unter dem Titel ‘Auf´s Etikett gschaut’ veröffentlicht.

Baumwolle, Viskose, Polyester und Co

Viele Jahrtausende lang stellten Menschen ihre Textilen zum Kleiden und Wohnen selbst her. Es entstanden ganz einfache und robuste Stoffe, wie Leinen aus Flachs oder Strickwaren aus der Wolle des Schafes.

Christian Mokricky von "die umweltberatung": ‘Heute werden fast alle Textilien industriell aus verschiedenen Fasern und Fasermischungen hergestellt, die Etiketten an Hose und T-Shirt tragen dann geheimnisvolle Namen wie Kapok, Ramie oder Modal. Als Faserquelle dienen Pflanzen, Tierhaare oder petrochemische Grundstoffe. Der 5. Teil der Sammelmappe zu ‚Fairdammt gut gekleidet’ bringt Aufklärung. Für den Überblick sorgt eine Liste der gebräuchlichsten Rohstoffe von Baumwolle, Jute, Sisal über Schurwolle und Seide bis Zellulose und Polyester.’

Die Ökobilanz

Ökobilanzen untersuchen die möglichen Umweltauswirkungen, die während des gesamten Lebensweges eines Produkts entstehen können. Dazu gehören sämtliche Umweltwirkungen während der Produktion, der Nutzungsphase und der Entsorgung des Produktes, sowie die damit verbundenen vor- und nachgeschalteten Prozesse. Alles, was der Umwelt zur Produktion des Teils entnommen wird, zählt ebenso zu den Umweltwirkungen wie auch die Emissionen in die Umwelt.
Diese komplexen Methoden sind gerade für Textilien extrem schwer zu erheben, gibt es doch viele unterschiedliche Quellen der Rohstoffe, Verarbeitungsschritte und die Phase der Nutzung. Christian Mokricky von ''die umweltberatung'' rät: ‘Textilien in Bio-Qualität und aus fairer Produktion sind anderen vorzuziehen. Getragene Kleidung in den Second Hand Markt zu geben, entlastet zusätzlich die Abfallentsorgung.”

Gute Nachrichten vom Handel

Die NÖ Arbeiterkammer überprüfte die Textilkennzeichnung der großen Textilketten in Niederösterreich und Wien. Wie gut und wie vollständig ist die Kennzeichnung der verkauften Kleidungsstücke? Unter die Lupe genommen wurden Hosen, Röcke, Sportbekleidung inklusive Funktionswäsche. Die Textilkennzeichnung umfasst die Bezeichnung der Rohstoffe (z.B. Baumwolle), die Angabe der Nettogewichtsanteile in Prozent und muss in Deutsch ohne Abkürzungen deutlich lesbar und sichtbar sein.
‘Das Ergebnis unserer Überprüfung ist äußerst positiv. Von allen ausgewerteten Stichproben musste keine einzige beanstandet werden’, berichtet AKNÖ-Konsumenten-schützer Manfred Neubauer. Die Erhebung zeigt aber auch einen bedenklichen Trend. Neubauer: ‘In den Top-Ten der Herstellerländer finden sich mit Ausnahme von Frankreich ausnahmslos Billig- bzw. sogar Billigstlohnländer. Es ist zu befürchten, dass weder die sozialen Bedingungen noch die Arbeitsschutzvorschriften eingehalten werden.’

Die Mappe ‘FAIRdammt gut gekleidet’ und das Infoblatt mit den besten Tipps zum Mottenschutz sind kostenlos bei "die umweltberatung" NÖ erhältlich!


Bestellung und weitere Informationen

Infomappe ‘FAIRdammt gut gekleidet’ erhältlich bei "die umweltberatung" NÖ unter der Telefonnummer 027 42/ 718 29. Achtung! Ab 1. Juli müssen Versandkosten verrechnet werden. Kostenloser Download auf: www.umweltberatung.at/downloads

Weitere Informationen und viele Tipps zum umweltfreundlichen Waschen und Reinigen, Infoblätter, Bezugsquellen und Labels von Ökotextilien erhalten alle Interessierten ebenfalls im Internet unter www.umweltberatung.at oder in den regionalen Servicestellen von "die umweltberatung".

Weitere Tipps bei der NÖ Arbeiterkammer: Tel.: 05-7171, www.noe.arbeiterkammer.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /