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Greenpeace: Höhere Staubgrenzwerte für Müllverbrennung inakzeptabel

Begas kämpft gegen Umweltauflagen für MVA Heiligenkreuz

Wien (OTS) - Das Genehmigungsverfahren für die Müllverbrennungsanlage Heiligenkreuz ist um eine Facette reicher, nachdem die Begas damit begonnen hat, einige der möglichen Umwelt-auflagen zu bekämpfen. Deshalb hat die Umweltorganisation Greenpeace eine Stellungnahme an den Umweltsenat übermittelt, in der sie diesen auffordert, der MVA Heiligenkreuz die Genehmigung zu verweigern.

Unter anderem wollen die Betreiber der geplanten Anlage höhere Staubgrenzwerte, keine Messungen der Umgebungsluft und ebenso keine Online-Datenübertragung an die Behörde. "Überdies will die Begas weiterhin Müll verbrennen - selbst wenn sie keine Wärme in Form von Dampf mehr an die Firma Lenzing liefern kann", kritisiert Greenpeace-Sprecher Herwig Schuster. "Und dann würde zusätzlich zu allen bereits vorhandenen Problemen auch noch die südburgenländische Luft aufgeheizt werden", so der Abfallexperte von Greenpeace.

Im Genehmigungsbescheid vom letzten Februar hat das Burgenland einen Staubgrenzwert von fünf Milligramm pro Kubikmeter festgelegt. Dieser Wert ist der Begas plötzlich zu niedrig, und sie will nun acht Milligramm pro Kubikmeter in die Atmosphäre blasen. "Die Begas ignoriert den aktuellen Stand der Technik völlig, denn alle neuen MVA in Österreich emittieren im Normalbetrieb maximal einen Milligramm pro Kubikmeter", berichtet Herwig Schuster. "Wieso will die Begas also ausgerechnet in einem Feinstaubsanierungsgebiet achtmal so viel Staub in die Luft blasen wie notwendig wäre", fragt sich der Greenpeace-Experte.

Greenpeace wendet sich bereits seit geraumer Zeit gegen die Errichtung der Heiligenkreuzer Müllverbrennungsanlage, die eine Kapazität von bis zu 325.000 Tonnen pro Jahr erreichen soll. Neben der Feinstaubbelastung in der Region fürchten die Umweltaktivisten vor allem den drohenden Mülltourismus. Die für eine Anlage dieser Größe nötigen Müllmengen sind in Österreich nämlich nicht vorhanden und müssten zwischen Bratislava, Budapest, Zagreb und Koper eingesammelt werden.



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /