Kopetz: "Verbund & Co leisten Beitrag zur Mobilität der Zukunft"

Österreichischer Biomasse-Verband begrüßt Vorstoß für Elektromobilität

Der Vorstoß eines österreichischen Konsortiums rund um die Verbundgesellschaft, Siemens Österreich, Magna und Forschungsinstitutionen zum raschen Ausbau der Elektromobilität inÖsterreich wird vom Österreichischen Biomasse-Verband außerordentlich begrüßt. "Wenn es tatsächlich bis 2020 gelingt, dass 100.000 Elektroautos auf Österreichs Straßen fahren, dann würde dadurch etwa ein Prozent des Bedarfs an flüssigen Treibstoffen ersetzt," so Dr. Heinz Kopetz, Präsident des Österreichischen und Europäischen Biomasse-Verbandes, in einer Reaktion auf die Pläne des Konsortiums. Dies hat besonders deshalb eine hohe Bedeutung, da Österreich im Rahmen der EU-Richtlinie für erneuerbare Energien bis 2020 die gesetzliche Verpflichtung hat, mindestens zehn Prozent der Mobilität aus erneuerbaren Quellen zu decken.

Alle erneuerbaren Quellen nutzen

Als erneuerbare Quellen im Bereich der Mobilität bieten sich Bioethanol, Biodiesel und Biomethan genauso wie Strom aus erneuerbarer Quellen an. "Allerdings werden Elektroautos nur mit jenem Prozentsatz als Mobilität aus erneuerbaren Quellen gewertet, der dem Anteil der Ökostromerzeugung an der gesamten Stromerzeugung des Mitgliedslandes entspricht. Daher gilt: Je höher der Anteil der Ökostromproduktion im Jahr 2020 sein wird, umso höher wird der Prozentsatz sein, mit der Elektroautos als erneuerbare Mobilität angerechnet werden," so Kopetz weiter. Der Schritt zu Elektroautos unterstreicht daher die Bedeutung einer erhöhten Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen. Denn wenn es gelingt, den Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen auf 85 % zu erhöhen, wie dies die letzte Regierung anstrebte, dann würden auch 85 % der Elektromobilität auf das 10 %-Ziel erneuerbare Mobilität angerechnet. Werden dagegen überwiegend Gaskraftwerke anstatt Windrädern oder Biogasanlagen gebaut und der Anteil der erneuerbaren Stromerzeugung damit auf 50 % gesenkt, so werden Elektroautos nur zur Hälfte auf das 10 %-Ziel angerechnet.

Elektromobilität muss ausgebaut werden

Kopetz meint: "Die Zielsetzung - 100.000 Elektroautos bis 2020 - zeigt die momentan noch vorhandenen Grenzen der Technologie auf." Als Grund für die derzeitigen Grenzen nennt er die Speicherung der notwendigen Energie. "Aus physikalischen Gründen sind Batterien mit etwa zehn Kilogramm Gewicht notwendig, um eine Energiemenge von einem Liter Diesel zu speichern. Daraus kann man schon sehen, dass Strom in den nächsten Jahren nur für ein Segment des gesamten Verkehrsspektrums in Frage kommt. Auch der Beitrag der Biotreibstoffe wird sich schwer über die angestrebten zehn Prozent hinaus steigern lassen," meint Kopetz.

Daraus folgert Kopetz, dass fossile Treibstoffe derzeit im Verkehrssektor nur schwer substituierbar sind. "Umso unverständlicher ist es daher, dass immer noch große Mengen fossiler Energieträger zur Wärmeproduktion in Betrieben und Haushalten eingesetzt werden, wo diese doch einfach und kostengünstig durch Biomasse und Solarthermie ersetzt werden können. Auf diese Zusammenhänge ist besonders auch bei der Erarbeitung der 'Energiestrategie Österreich' Bedacht zu nehmen," so Kopetz.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /