© Ing. Martin Litschauer
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Landwirtschaft braucht Klima-Bildungsoffensive

Vierbauch verweist auf die Vorbildroller der Bio-Landwirtschaft und fordert Bildungsoffensive

Anlässlich der Präsentation des Klimaforschungsprogramm StartClim2008 durch Univ.-Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb und Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich heute in Wien, verweist Rudi Vierbauch, Obmann von BIO AUSTRIA, auf die Vorbildroller der Bio-Landwirtschaft zur Reduktion von Treibhausgasemissionen und fordert eine Klima-Bildungsoffensive für die heimische Landwirtschaft.

Die Landwirtschaft ist ein globaler Klimafaktor. Sie hat einerseits beträchtlichen Einfluss auf den Klimawandel, in dem sie selbst Treibhausgas-Emissionen verursacht. Andererseits sind die Bauern auch Leitragende der klimatischen Veränderungen und deren gesamtökologischen Auswirkungen. "Der Klimawandel verändert nicht nur unsere Produktionsbedingungen am Feld und am Acker, sondern wirft auch Fragen der Energieknappheit und Ernährungssicherung auf. Besteht das politische Ziel in Österreich, die Treibhausgas-Emissionen maßgeblich, nachhaltig und verantwortungsvoll zu reduzieren, dann wird die Bio-Landwirtschaft durch ihr produktionsbedingtes Klimaschutzpotenzial eine zentrale Rolle spielen müssen. Die Entscheidung von 20.102 österreichischen Landwirtinnen als BiobäuerInnen und Biobauern zu arbeiten und zu leben ist ein engagierter Beitrag zum Klimaschutz. Es zeigt sich auch, dass die biologische Wirtschaftsweise nicht nur Treibhausgasemissionen einspart sondern auch besser auf veränderte Klimabedingungen reagieren kann. Die schonende Bodenbearbeitung und der Aufbau von Humusböden beispielsweise reduziert Treibhausgasemissionen und gleichzeitig haben diese Bio-Böden im Fall von Hochwasser eine wesentlich bessere Wasseraufnahmefähigkeit. Die Landwirtschaft inÖsterreich ist nicht ein Problem für den Klimaschutz, sondern Teil der Lösung - wir Biobauern ganz speziell. Sie sind dieösterreichischen Zukunftsbauern", reagiert Rudi Vierbauch auf die angekündigte Forschungsinitiative StartClim zur Entwicklung von Anpassungsstrategien an den Klimawandel in Österreich.

BIO AUSTRIA unterstützt als Kooperationspartner die von Greenpeace lancierten Kampagne "1.000.000 Taten für den Klimaschutz". Die heimischen Biobauern verzichten auf energieintensive Dünger und Pflanzenschutzmittel und Humusböden werden als wichtige CO2 Speicher aufgebaut. Durch eine flächendeckende Umstellung auf eine biologische Wirtschaftsweise könnte die heimische Landwirtschaft rund eine Million Tonnen Treibhausgase einsparen und so ihrer gesellschaftlichen Verantwortung in punkto Klimaschutz nachkommen. "Wir alle sind aufgefordert konkrete Taten für den Klimaschutz zu setzen. In dem Sinn kann ich nur an Minister Berlakovich appellieren, die Bio-Landwirtschaft in ihrer Vorbildfunktion für die heimische Landwirtschaft weiter zu unterstützen und deren Potential für die Entwicklung von Anpassungsstrategien im Rahmen von StartClim eine zentrale Rolle zuzuweisen. Darüber hinaus braucht es eine Bildungsoffensive für die heimischen Bauern am Betrieb bzw. für die HofnachfolgerInnen in den Landwirtschaftsschulen, um über Klima-Anpassungsstrategien gerade auch in Richtung Bio-Landbau zu informieren und auszubilden", schließt Vierbauch.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /