Süß und saftig, sauer und lustig... auch im nächsten Jahr!

Tipps zur Pflege von Beerensträuchern nach der Ernte

Rot oder schwarz, grün oder gelb, saftig und g´schmackig: Jetzt ist Hochsaison für BeerenfreundInnen. Die Früchte von Stachel-, Him- und Brombeeren sind besonders vitaminreiche Nahrungsspender. Beeren sind gesunde Nascherein direkt vom Strauch, als Saft oder Marmelade verarbeitet schmecken sie auch noch an fernen Wintertagen. Wer Beerensträucher im Garten hat, kann schon bald die ersten Vorbereitungen für gute Ernte im nächsten Jahr treffen! "die umweltberatung" hat einige Tipps für ‘BeerenjägerInnen’ gesammelt.

‘Vom eigenen Garten in den Mund - und das auch noch zu 100 % ökologisch – bedeutet zum einen ein deutliches Mehr an Lebensqualität und zum anderen die Erhaltung der alten Obstsorten’ ist Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka vom ‘Mehrwert’ der heimischen Früchte überzeugt. Schwarze Ribiseln gelten als entzündungshemmend, fiebersenkend, beruhigen Magen- und Darmsystem, lindern entzündliche Prozesse bei Gicht und Rheuma, bekämpfen Viren und beugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Viele Gründe also, diese Beerensträucher im Garten zu kultivieren! "die umweltberatung" hat Tipps für ihre Pflege, um auch im nächsten Jahr wieder eine gute Ernte einzufahren.

‘Bereits im Sommer ‚entscheidet’ die Pflanze, wie viele Blüten im nächsten Frühling aufblühen werden. Je besser sie mit Wasser und Nährstoffen versorgt ist, desto mehr Blüten werden angelegt. Lange Trockenzeiten verzögern die Blüteninduktion. Am besten versorgt man die Sträucher mit Kompost, verrottetem Mist, Hornspänen oder Brennnesseljauche’ erklärt Elisabeth Koppensteiner, Leiterin von ‘Natur im Garten’ bei "die umweltberatung". ‘Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Laub verhindert allzu starke Austrocknung des Bodens. Diese Art des Düngens und Mulchens ist bei allen Beerensträuchern nützlich!’

Weitere Tipps zur Pflege von Beerensträuchern:

Schwarze Ribisel (Schwarte Johannisbeeren)

tragen hauptsächlich an einjährigem Holz.
* Zur Verjüngung und für besseren Fruchtertrag werden abgetragene Ruten dicht über dem Boden abgeschnitten. Zwei bis drei starke Neutriebe lässt man nachwachsen. Insgesamt sollte der Strauch nicht mehr als acht Hauptäste haben. Alle Verzweigungen, die nach innen wachsen, abschneiden. Beerensträucher brauchen viel Licht und Sonne!

Rote & Weiße Ribisel (Johannisbeeren):

* Sie reifen an zwei- und dreijährigen Trieben. Ältere Triebe, erkennbar an dunklem Holz, schneidet man nach der Ernte im Spätsommer knapp über dem Boden ab. Jeder Strauch sollte aus 8–12 kräftigen Trieben bestehen.

Stachelbeeren:

* Die süß-sauren Kugeln reifen vorwiegend an einjährigen Trieben und zweijährigen Seitentrieben. Nach der Ernte am besten alle Triebe herausschneiden, die älter als vier Jahre sind. Man erkennt sie an mehrfachen Verzweigungen und dunklem Holz.
* Ein Strauch sollte nicht mehr als 8–12 starke Triebe haben und luftig erzogen sein (d.h. nach innen gerichtete Verzweigungen wegschneiden). Dies gewährleistet, dass die Blätter nach Regen rasch abtrocknen können. Das wiederum beugt Pilzerkrankungen wie dem Stachelbeermehltau vor und erleichtert die Ernte.

Himbeeren:

* Die Wurzeln verlaufen relativ nah an der Oberfläche. Deshalb ist es im Sommer besonders wichtig, sie mit einer Mulchschicht vor Trockenheit zu schützen. Eine Bearbeitung des Bodens unter den Sträuchern sollte aus demselben Grund vermieden werden.
* Sommerhimbeeren tragen im Juni/ Juli an Trieben aus dem Vorjahr. Nach der Ernte schneidet man diese abgetragenen Zweige bodennah zurück. Pro Pflanze am besten nur 6–8 kräftige Ruten pro Jahr heranziehen! Luftig erzogene Sträucher sind weniger anfällig für Krankheiten (s.o.).

Brombeeren:

* Sie brauchen mehr Sonne als Himbeeren und sind deshalb im Sommer auf eine Mulchschicht zum Schutz vor Austrocknung angewiesen.
* Nach der Ernte im Spätsommer oder im Herbst schneidet man alle abgetragenen Ruten ebenerdig heraus und lässt ebenso viele junge Ruten nachwachsen. Pro Pflanze maximal 8 Ruten wachsen lassen! Vernachlässigte Sträucher verzweigen sich innerhalb weniger Jahre zu einem undurchdringlichen Gestrüpp.
* Seitentriebe der langen Hauptruten im Herbst auf 10 cm einkürzen. Aus den Stummeln wachsen nächstes Jahr Fruchttriebe.
* Brombeeren, welche rot und hart bleiben, sind von der Brombeermilbe befallen. Betroffene Früchte abpflücken und vernichten.

Beratung zu allen Gartenfragen und weitere Informationen bekommen alle Interessierten am NÖ Gartentelefon unter 027 42/ 74 333, in den regionalen Servicestellen von "die umweltberatung" sowie auf www.naturimgarten.at, www.biogartendoktor.at und www.umweltberatung.at.

Die Aktion ‘Natur im Garten’ wurde von Landeshauptmann-Stv. Mag. Wolfgang Sobotka ins Leben gerufen und ist eine Initiative des Landes Niederösterreich in Kooperation mit "die umweltberatung" und zahlreichen PartnerInnen.



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Weitere Infos: Die Umweltberatung
GastautorIn: Mag. Gabriele Pomper für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /