Gib "Strom" statt "Gas"

Essen startet in die elektrische Mobilität- 22 Stromtankstellen in Betrieb - Elektro-Mobilität kann Erneuerbare Energien auf die Straße bringen

Essen- Gestern startete in Essen die ‘Tankstelle der Zukunft’ - die ersten Stromtankstellen gingen in Betrieb. Gleichzeitig können Interessierte sich ab sofort in der Essener Innenstadt rund um das Thema Elektroauto informieren oder sich als Beifahrer selbst von den PS-starken Wagen überzeugen.

4000 Tankstellen bis 2010

Am Pilotprojekt Autostrom sind der Automobilclub ADAC, der Autovermieter Sixt, Siemens und Deutschlands größter Parkraumanbieter APCOA beteiligt. Geplant ist die Errichtung von 4000 Stromtankstellen bis 2010 ‘Das Projekt Autostrom ist für uns sehr wichtig. Wir sind froh, auch in Essen Ladesäulen aufstellen zu können. So lernen wir, was wir brauchen, um Elektro-Mobilität zum Erfolg zu verhelfen und wie ein erfolgreiches Geschäftsmodell für die Zukunft aussehen könnte’, sagte Dr. Leonhard Birnbaum, RWE-Vorstand für Strategie bei der Präsentation.

11 Ladesäulen sind vorerst in Essen in Betrieb. ‘Ich freue mich, dass wir heute in Essen die ersten Strom-Ladesäulen in Betrieb nehmen. Damit machen wir unsere Stadt fit für das Auto der Zukunft, ’ meinte Dr. Wolfgang Reiniger, Oberbürgermeister der Stadt Essen.

Auch in Dortmund ist ähnliches geplant. Oberbürgermeister Gerhard Langemeyer: ‘Die Stadt Dortmund ist umweltorientiert. Durch das Aufstellen der Ladestationen setzen wir ein Zeichen für Innovation und die Grundlage für den Stadtverkehr der Zukunft."

Umweltfreundliche Mobilität mit internationalen Standards

Um es künftigen E-Autofahrern so einfach wie möglich zu machen, sollen internationale Standards für Elektro-Mobilität gemeinsam mit mehr als 20 führenden europäischen Energieversorgern und Autobauern vorangetrieben werden. Ziel ist, elektrisches Laden so einfach wie Parken und die Abrechnung so einfach wie beim Mobiltelefon zu machen. Die Abrechnung des Stroms erfolgt über normale Rechnung zu Hause, die Fahrzeugkennung via CEE + plus Steuersignal.

Herbert K. Meyer, CEO der Siemens AG, Region West meint: ‘Heute ist die Vision elektrisch zu fahren Realität geworden – die Zukunft nicht nur einfacher, sondern auch günstiger: Je nach Benzinpreis kostet das Volltanken eines Elektro-Autos nur halb so viel wie beim Benziner.’

‘Der ADAC sieht im Elektro-Antrieb eine der wichtigsten Mobilitätsformen der Zukunft’, so Wolfgang Jakobs, Geschäftsführer des ADAC Nordrhein. ‘Wir möchten die Verbraucher so früh und so kompetent wie möglich über diese neue Technologie zu informieren.’ Die Aktivitäten des Clubs beschränken sich nicht nur auf Information und Verbraucheraufklärung- In einem Pilotprojekt sollen rund 50 E-Zapfsäulen an großen ADAC-Servicecentern errichtet werden.

Strom zu tanken dauert einige Stunden. Daher sind die Ladepunkte vor allem dort geplant, wo Autos ohnehin parken: zum Beispiel in den Parkhäusern des Projekt-Partners APCOA. Helmut Mück, Geschäftsführer der APCOA Parking Service GmbH: ‘Diese Kooperation ist für uns ein Projekt mit großer Signalwirkung. Wir tun das für unsere zukünftigen Kunden, von denen mit Sicherheit einige aufs Elektro-Auto umsteigen werden.’ In Parkhäusern beträgt aktuell der durchschnittliche Aufenthalt rund 2 Stunden. APCOA betreibt 450
Parkhäuser bzw. bewirtschaftet rund 200 000 Parkplätze.

In der Tankstelle der Zukunft können sich Besucher der Essener Innenstadt eine Woche lang über das Thema Elektroauto informieren.

Städte und Ballungsräume sind jedoch nur der Anfang. Langfristiges Ziel ist ein flächendeckendes Netz mit Ladepunkten – und zwar für ganz Europa. Aus diesem Grund machen sich insgesamt 20 Unternehmen für die Entwicklung eines standardisierten Ladesteckers stark, mit dem die Besitzer von Elektro-Autos überall tanken können.

Auch Sixt unterstützt übrigens die Roadshow. Dazu stellen Sixt, RWE und Siemens einen eRUF, einen eRUF Greenster und zwei Tesla Roadster für Testfahrten zur Verfügung. Derzeit in Essen ist auch ein Think aus dem VLOTTE-Projekt in Vorarlberg. Die Besucher der Roadshow können das Fahrgefühl mit Elektro-Fahrzeugen live erleben.

GastautorIn: Craig Davis & Roland Dimai aus Essen für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /