Italiens erste Biogasanlage in Betrieb

28 Cent Einspeisevergütung machen Biogas in Italien attraktiv

Lohne – In Italien sind erneuerbare Energien auf dem Vormarsch. Dabei setzt die italienische Regierung auch verstärkt auf Biogas als nachhaltige Energiequelle. Bis zum Jahr 2020 will die italienische Regierung 25 Prozent des nationalen Stromverbrauches aus erneuerbaren Energien decken und fördert diese mit entsprechenden Einspeisevergütungen. Für Biogas ist der Einspeisetarif im Juli dieses Jahres auf 28 Cent pro Kilowattstunde Strom festgesetzt worden und wird für 15 Jahre garantiert. Damit hat Italien momentan die höchste Einspeisevergütung für Biogas in Europa. Darüber hinaus gewährt das Land Anlagenbetreibern steuerliche Vergünstigungen und sorgt so für attraktive Rahmenbedingungen. Von diesem positiven Marktumfeld profitiert die EnviTec Biogas AG als europaweit führender Biogasanlagenhersteller und -betreiber und kann erste Geschäftserfolge im italienischen Markt verbuchen.

In Volta Mantovana bei Verona hat das Lohner Unternehmen im Juli dieses Jahres eine Biogasanlage mit einer elektrischen Anschlussleistung von einem Megawatt (MWel) an die Betreibergesellschaft Volta Energia übergeben. Der produzierte Strom wird vollständig in das öffentliche Netz eingespeist. Als Inputstoffe kommen Rindergülle, Mist, Mais- und Ganzpflanzensilage zum Einsatz. Um den Eigenstromverbrauch der Anlage zu senken, setzt EnviTec Biogas in Volta Mantovana erstmalig auf die Fermenterseparation. Dabei handelt es sich um eine Prozessführung, bei der ein Teil der Trockenmasse aus dem Fermenter von der Flüssigphase getrennt wird. Die Flüssigphase wird dem Prozess wieder zugeführt. Ziel dabei ist es, einen konstanten Trockensubstanzgehalt im Fermenter zu erhalten, in dem die Rührwerke des Fermenters optimal laufen. Damit sinken der Eigenstrombedarf und die Wartungszeiten deutlich. Ein weiteres Merkmal der Anlage ist die Kreuzung der Fütterungsschienen, die das Ausfallrisiko deutlich minimieren. Das Gesamtinvestitionsvolumen belief sich in Volta Mantovana auf rund vier Mio. Euro.

Eine weitere EnviTec-Anlage mit einer elektrischen Anschlussleistung von 250 Kilowatt (kWel) befindet sich in der Aufwärmphase. Betreiber ist ein Landwirt in Casaletto Ceredano in der Nähe von Cremona. Die Anlage wird ausschließlich mit Schweinegülle und Schweinefutterresten betrieben. Den Bedarf von rund 45.000 m³ Gülle pro Jahr deckt der Landwirt mit seinem eigenen Hof ab.
‘Mit dem Abschluss unserer ersten Projekte in Italien haben wir uns erfolgreich in diesem spannenden Markt positioniert’, stellt Olaf von Lehmden, Vorstandsvorsitzender der EnviTec Biogas, fest. ‘Italien erfährt in Sachen Biogas einen deutlichen Aufschwung, der infolge attraktiver Rahmenbedingungen und lohnender Investitionsmöglichkeiten auch neue Chancen für die Landwirte bringt. Wir rechnen daher mit einer positiven Marktentwicklung, die wir mit unserem Technologie- und Prozess-Know-how begleiten werden.’ Weitere Anlagenprojekte sind in Italien bereits in Planung.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /