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Greenpeace fordert ausreichende Klimaschutz-Aufwendungen

Minister Berlakovich muss sich für Erhöhung des EU-Beitrages einsetzen

In einer Aussendung weist die Umweltschutzorganisation Greenpeace die Europäische Kommission darauf hin, dass die bisher kolportierten Beträge für konkrete Klimaschutz-Maßnahmen in den Entwicklungsländern völlig unzureichend wären.

"Mit den bisher kolportierten Summen werden alle weiteren Verhandlungen wohl eher blockiert als vorangetrieben, denn mit diesen Geldbeträgen lässt man die Entwicklungsländer einfach im Stich", kritisiert Greenpeace-Klimasprecher Niklas Schinerl. "Selbst wenn positiv anzuerkennen ist, dass endlich konkrete Zahlen veröffentlich worden sind", so Schinerl weiter. Von Umweltminister Berlakovich fordert Greenpeace nun, sich vehement für eine signifikante Erhöhung der EU-Beiträge einzusetzen.

Die Industrienationen tragen die mit Abstand größte Verantwortung für die globale Erwärmung. Die Entwicklungsländer sind jedoch am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen und benötigen dringend Geld für die notwendigen Anpassungen. "Erst wenn die Industriestaaten ausreichende Beträge zur Unterstützung der Entwicklungsländer zur Verfügung stellen, werden auch diese selbst bereit sein, ihren Anteil am Klimaschutz beizutragen.", erläutert Niklas Schinerl.

Die Europäische Union muss sich im Rahmen der UN-Klimakonferenz Anfang Dezember in Kopenhagen endlich dazu bekennen, im Rahmen eines globalen Klimaschutz-Abkommens ihre Mitverantwortung für den Klimawandel wahrzunehmen. Allein 35 Milliarden Euro werden der EU die Finanzierung des Umstieges auf nachhaltige Wirtschafts- und Energieformen sowie eine Soforthilfe für die Opfer des Klimawandels kosten. Insgesamt müssen die Industrieländer aber 110 Milliarden Euro für die Entwicklungsländer bereitstellen.

Obwohl die EU in ihren ersten Papieren klar höhere Zahlen für die Anpassungsgelder genannt hat, liegen die nun kolportierten Summen deutlich darunter. Die Kommission hat damit dem Druck der Mitgliedsstaaten nachgegeben und ihren eigenen Vorschlag einmal mehr nicht durchsetzen können. Während es von einzelnen Staaten wie Großbritannien oder den Niederlanden klare Bekenntnisse zu höheren Beträgen gibt, bleibt Österreich seine Antwort nach wie vor schuldig. Greenpeace fordert von Umweltminister Berlakovich deshalb eine klare Zustimmung zu Klimaschutzgeldern in der Höhe von 110 Milliarden Euro und ein deutliches Bekenntnis dazu, dass Österreich (s)einen fairen Anteil daran auch zahlen wird.



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /