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In Wels bekräftigt: Die Zukunft gehört den Stadtwerken

15. Jahreshauptversammlung des Verbandes kommunaler Unternehmen Österreichs in Wels abgehalten - Neues Logo und Imagebroschüre des VKÖ präsentiert

Der Verband kommunaler Unternehmen Österreichs (VKÖ), dessen Mitgliedsunternehmen für mehr als 3 Millionen Menschen in Österreich die unverzichtbaren Leistungen der Daseinsvorsorge - von der Strom-, Wasser- und Fernwärmeversorgung u.a. bis zur Entsorgung von Abwässern - bereit stellen, hat am vergangenen Wochenende in Wels die 15. Jahreshauptversammlung abgehalten, woübrigens mit Vorstandsdirektorin Dr. Gabriele DOMSCHITZ (Wiener Stadtwerke Holding AG) erstmals eine Frau in den VKÖ-Vorstand gewählt wurde.

In seinen Begrüßungsworten betonte Bürgermeister Dr. Peter KOITS: "Wir setzen stark auf kommunale Unternehmen und arbeiten zusammen mit der E-Werk Wels AG tragfähige und zukunftsweisende Konzepte aus. Wir stützen uns dabei stark auf erneuerbare Energien, dieses Thema wird noch mehr Stellenwert bekommen. Wir wollen ein Kompetenzzentrum für erneuerbare Energie werden." Das Stadtoberhaupt strebt an, dass man sich bis zum Jahr 2030 von Kohle und Öl verabschiede - Maßnahmen, die im Einklang mit dem Land stünden. Tatsächlich wurde die "Energiemusterstadt" Wels auch in Brüssel als die österreichische Pionierstadt in Sachen Energieeffizienz und Alternativenergie präsentiert.

Für das gastgebende Unternehmen, die E-Werk Wels AG, führt Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Gerhard WEISS, auch im Namen seines Vorstandskollegen Mag. Erich RONDONELL, aus, er freue sich die Gelegenheit zu haben, die breite Palette an Leistungen der Stadtwerke Wels auf dem Energiesektor präsentieren zu können. Beispielsweise gewährt die Stadt Wels privaten Hausbesitzern und öffentlichen Wohnbauträgern großzügige Förderungen, wenn sie energiesparende Maßnahmen setzen, etwa Sonnenenergie nutzen bzw. ältere Häuser gebäudetechnisch sanieren. Gerade auf dem Gebiet der Solarenergie und Photovoltaik ist das E-Werk Wels Spezialist. Weiß dazu: "Die Nachfrage nach Anlagen zur Erzeugung von Warmwasser und/oder Strom ist in unserem Geschäftsfeld Solutions und in der Folge bei unserer Tochterfirma MEASolar beträchtlich gestiegen. Davon profitieren die Umwelt ebenso wie die Wirtschaft".

VKÖ-Präsident Dipl.-Ing. Friedrich PINK, Sprecher des Vorstandes der Wien Energie, dankt den Welser Proponenten dafür, dass sie in so deutlicher Form zu den kommunalen Unternehmen stehen, "Sie können stolz auf ihr Unternehmen, die E-Werk Wels AG sein, aber ebenso auf ihre Mitarbeiter, die so erfolgreich für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt tätig sind". Pink befasst sich in der Folge mit Problemstellungen in der E-Wirtschaft, die um den Rahmen der Aussendung nicht zu sprengen, nur punktuell angeführt sind:

Was das Unbundling betrifft, ist davon auszugehen, dass dieses weiter verschärft wird, man muss aufpassen, dass die Einführung nicht passiert ohne Festlegung der weiteren Kosten. Die Netzbetreiber haben in letzter Zeit erhebliche Verluste erwirtschaftet, hier wird mit dem Regulator zu sprechen sein. Was die Transparenz der Stromrechnungen angeht, wurde ein Kompromiss erzielt, es gibt eine Vereinbarung. Es muss aber klar gesagt werden, wenn wir diese Vereinbarung nicht einhalten, dann wird dies bei Umsetzung des Dritten Binnenmarktpakets erfolgen. Sorge bereitet auch - so Präsident PINK -, dass der Deckungsbeitrag bei gasbetriebenen Kraftwerken in letzter Zeit stark gesunken sei.

Der VKÖ-Präsident stellt in weiterer Folge das neue Logo des Verbandes und die Imagebroschüre vor, Motto dabei "In unser aller Interesse". Bei beiden Aktivitäten handelt es sich um Ausarbeitungen des Echo-Medienhauses. Zur Information der Allgemeinheit wird das Logo auf die Homepage des VKÖ (www.vkoe.at) gestellt, ein neues Internetportal soll in weiterer Folge, angedacht ist der Oktober 2009, erweiterte Informationen über den Verband geben.

Verbandsgeschäftsführer Gerhard GREINER hebt im Anschluss an die verbandsinternen Informationen die erfreulicherweise besonders starke Einbindung von VKÖ-Vorstandsmitgliedern in das Österreichische Nationalkomitee des Weltenergierates (WEC) hervor. Das World Energy Council besteht seit 1923 und hat als Hauptaufgabe, die Nachhaltigkeit der Versorgung und des Verbrauchs von Energie zum größtmöglichen Nutzen aller zu fördern. Auf diese Weise ist einmal mehr auch der VKÖ als Interessenvertretung in internationale energiepolitische Gremien eingebunden. Abschließend lenkt GREINER die Aufmerksamkeit auf die deutlich international erkennbare Tendenz, dass die Städte ihre Stadtwerke zurück kaufen.

Dies bildet auch den Anknüpfungspunkt zu den Ausführungen von Univ.-Prof. Dr. Wolf GOTTSCHALK, dem Repräsentanten der deutschen Schwesterorganisation "Verband kommunaler Unternehmen (VKU)" mit Sitz in Berlin. Er sieht vor allem in der BRD das Bestreben, "die Stadtwerke wieder in die Städte zurück zu holen". Dies geschehe in mehrfacher Weise: Hamburg will wieder Stadtwerke gründen, rund um den Bodensee wird ein regionales Netz von kleinen Stadtwerken gebildet.Überhaupt hätten die Stadtwerke wieder ein deutlich besseres Image gewonnen, denn die Leistungen und Preisbildungen der großen Versorger wie EON oder RWE haben für die Konsumenten keine ersichtlichen Vorteile gebracht.

Um Problemstellungen und Lösungen nicht nur im Interesse der großen, sondern auch der kleinen und mittleren Stadtwerke (im VKU sind insgesamt 1.400 Unternehmungen vertreten) voranzutreiben, müsse - so GOTTSCHALK - mehr vor Ort gearbeitet werden, die Landesverbände entwickeln neue Aktivitäten. Auch in Brüssel müsse man dazu "besser aufgestellt" sein. In dieser Richtung ist auch die verstärkte Zusammenarbeit mit der CEDEC zu sehen, der der VKU vor kurzem (wieder) beigetreten ist, ermöglicht dies doch einen regelmäßigen Gedanken- und Erfahrungsaustausch mit dem Dachverband der Regulatoren (ERGEG). Der VKU-Repräsentant plädiert dafür, die BRD undÖsterreich sollten da gemeinsam vorgehen.

Angereichert wurde die 15. Jahreshauptversammlung durch ein ausführliches Referat zum Thema Solartechnik, das Dr. Kurt LEEB, Geschäftsführer der MEAsolar und des Science Center Wels gehalten hat.

Quelle: Österreichischer Wirtschaftspressedienst


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /