© Michael Sigmund
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Rasen am Ring statt rasen am Ring

Ein Tag im Jahr für Fußgänger und Fußgängerinnen

Große Aufregung am Dienstag und Unmut - Stau in der Innenstadt. Die Aktion war nicht von heute auf morgen, sondern angekündigt. Können Autofahrer nicht einmal im Jahr die Öffis in der Stadt benutzen?

Stadtpolitik, Vertreter der Autofahrerparteien, Interviews mit Autofahrern im Radio. "Wann, wenn nicht am autofreien Tag, soll es möglich sein, neben zahlreichen Sportveranstaltungen, bei denen sich niemand aufregt, die Verkehrsflächen zu nützen, um auch einmal verkehrs- und klimapolitische Anliegen sowie die Aneignung des öffentlichen Raumes für Partikulärinteressen zu thematisieren. Einige Herren können es wohl nicht verwinden, dass wir Frevler es wagen, die heilige Kuh anzutasten," meint VIRUS-Sprecher Wolfgang Rehm.

Mit der Aktion, die von zahlreichen NGOs veranstaltet wurde, sollte für einen halben Tag die übliche "Raserei" am Ring durch Gemütlichkeit am eigens verlegten Rasenfeld ersetzt werden. Dass es dadurch zu einem Verkehrschaos kommen muss, ist nicht notwendig. Rehm wundert sich über die Aufreger und erklärt: "Wenn die Autofahrer nicht so dumm sind, trotz Ankündigungen mitten in den Stau zu fahren, sondern ausweichen oder umsteigen dann gibt es auch kein Chaos. Bei der wochenlangen Ringsperre bei der Euro 2008 hat das sehr gut funktioniert, leider wurden die Chancen, diesen Erfolg nachhaltig zu sichern, damals nicht genutzt."

"Erbärmlich" ist für die Umweltschützer von VIRUS die Distanzierung der Stadt Wien von der Veranstaltung. "Das passt - Nur net anstreifen!", so Rehm. Das Resultat sei beispielsweise die Weigerung mit einer City-Maut verkehrsvermeidende Maßnahmen im innerstädtischen Bereich zu setzen, oder die Zustimmung zur Lobauautobahn, die für den Nordosten von Wien alle Ziele von einer kompakten Stadtentwircklung über den Haufen werfen würde."

"Wohin uns das angebliche Miteinander aller Verkehrsträger gebracht hat, sehen wir ja. Heiße Eisen gehören angepackt, anstatt weiter tatenlos den Fehlentwicklungen zuzuschauen," so Rehm.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /