90 Dollar pro Barrel Öl -- na und?

Im Passivhaus verlieren Energiepreise ihren Schrecken - in Deutschland 220, in Österreich 130 , international 400 Passivhäuser zu besichtigen

Unzählige Passivhäuser in Österreich, Deutschland, Belgien, den Niederlanden und in anderen Ländern zeigen vom 9. bis zum 11. November, dass kein Bauherr oder Mieter Angst vor exorbitanten Energiepreisen haben müsste. Bei den von der IG Passivhaus Deutschland und von der IG Passivhaus Österreich veranstalteten "Tagen des Passivhauses" kann jeder Interessierte eines der energieeffizienten Häuser in seiner Nähe besichtigen und mit den Bewohnern und Architekten sprechen. Weltweit nehmen über 400 Passivhäuser an den Tagen der offenen Tür teil. Auch Büros, Schulen, Sportanlagen und sogar Fabriken können besucht werden.

Wer am zweiten Novemberwochenende ein Passivhaus erleben möchte, findet geöffnete Gebäude unter www.passivhausprojekte.de und unter www.igpassivhaus.at.

Bewohner von Passivhäusern kümmert die jüngste Ölpreisentwicklung wenig: Ein Passivhaus mit 150 Quadratmetern bräuchte, umgerechnet auf Öl, gerade einmal 225 Liter Öl im Jahr, um warm zu bleiben. Ein Altbau gleicher Größe verheizt dafür oft über 3.000 Liter. Gewöhnliche Häuser verlieren den Großteil ihrer teuren Heizwärme durch Außenwände und Fenster. Passivhäuser sammeln die bereits vorhandene Wärme und behalten sie im Haus. Gleichzeitig sind sie echte Komfortriesen und bieten immer frische Luft, gleichmäßige angenehme Wärme, viel natürliches Licht und Ruhe vor Lärm von draußen.

Über das Passivhaus

Das Passivhaus ist ein Baustandard, der gegenüber dem Niedrigenergiehaus noch einmal 75 Prozent Energie und ebenso viele CO2-Emissionen einspart -- es ist kein spezielles Produkt und keine geschützte Marke. Ein Passivhaus ist so energieeffizient, dass es ohne ein herkömmliches Heizungssystem auskommt. Im Vergleich zu durchschnittlichen bestehenden Wohngebäuden benötigt ein Passivhaus nur ein Zehntel der Heizenergie -- umgerechnet in Öl ca. 1,5 Liter pro Quadratmeter im Jahr.

Seinen verschwindend geringen Restenergiebedarf vereint das Passivhaus mit einem deutlich erhöhten Wohnkomfort: Ohne Zugluft, Schimmel oder kalte Oberflächen, jedoch mit frischer Luft in angenehm warmen Räumen. Europaweit wurden bereits über 10.000 Wohneinheiten im Passivhausstandard errichtet, der größte Teil davon in Deutschland, gefolgt von Österreich. Die Mehrinvestitionen für Passivhausqualität liegen bei fünf bis zehn Prozent der normalen Baukosten.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /