Größter internationaler Klima-Aktionstag der Geschichte

Mehr als zweihundert Aktivisten bilden Menschenbild am Stephansplatz

Mehr als zweihundert Freiwillige versammelten sich am internationalen Aktionstag für Klimaschutz auf dem Wiener Stephansplatz. Die Umweltaktivisten bildeten einen Menschenbaum mit der Zahl 350 in der Mitte, um Staats- und Regierungschefs zu ermutigen, sich Ende des Jahres bei der Klimakonferenz in Kopenhagen für ein faires und effektives Klimaschutzabkommen einzusetzen. Das Menschenbild am Stephansplatz ist eine von mehr als 4600 gleichzeitig stattfindenden Aktionen in über 170 Ländern, die heute anlässlich des größten Klima-Aktionstags der Geschichte weltweit organisiert wurden. Gegründet von Autor und Umweltaktivist Bill McKibben ist 350.org die erste groß angelegte globale Grassroot-Kampagne gegen Klimawandel.

Die klare Forderung der Umweltaktivisten an die Politiker in Kopenhagen ist, die CO2-Konzentration in der Atmosphäre wieder unter 350 ppm (parts per million = Teilchen pro Million) zu bringen. 350 ppm ist laut jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnissen die sichere Obergrenze an CO2 in der Atmosphäre, die nicht überschritten werden darf, soll das Klima stabil gehalten werden. Derzeit liegt die Konzentration bei etwa 390 ppm. "Aus diesem Grund schmelzen Gletscher und Meereseis, Dürren breiten sich aus und Überschwemmungen nehmen zu", sagt Bill McKibben, Gründer von 350.org und Autor des vor zwanzig Jahren erschienenen ersten großen Buches zum Thema Klimawandel. "Und deshalb benötigen wir eine riesige globale Bewegung, die uns den Schwung verleiht, politisch wirklich etwas zu verändern. Unsere Politiker haben über einen langen Zeitraum den großen Konzernen und großen Umweltverschmutzern zugehört. Heute ist es endlich an der Zeit, die Bürger und Wissenschaftler zu erhören", fordert McKibben weiter.

Greenpeace unterstützt die Aktionen und Forderungen beim heutigen weltweiten Protesttag in vielen Städten. "Überall auf der Welt machen sich Menschen für ein starkes Klimaschutzabkommen bei der Klimakonferenz stark. Die Staats- und Regierungschefs beginnen bereits die Erwartungen für die Konferenz zu dämpfen, dennoch bleibt noch genug Zeit den Durchbruch zu schaffen. Die Regierungschefs gerade der reichen Länder, wie unser Bundeskanzler Werner Faymann, müssen über ihren Schatten springen. Die Finanzierung des Klimaschutzes durch die Industriestaaten ist Grundvoraussetzung dafür, dass ein Klimaschutzabkommen zu Stande kommen kann. Nächste Woche beim EU-Gipfel hat Werner Faymann Gelegenheit, zu zeigen, dass er die Sorgen der Menschen in dieser Frage tatsächlich ernst nimmt.", erklärt Niklas Schinerl von Greenpeace

Bereits 89 Länder unterstützen das Ziel 350, ebenso Rajendra Pachauri, Vorsitzender des Weltklimarats (IPCC), James Hansen, Klimatologe der NASA, Sir Michael Stern, weltweit führender Klima-Ökonom und Nobelpreisgewinner Al Gore.

Die Bilder der weltweiten Events, einschließlich der Kundgebung in Wien am Stephansplatz, werden am Times Square in New York auf den riesigen Videoleinwänden gezeigt. Die Bilder sind auf 350.org zu sehen und wurden an die Vereinten Nationen geschickt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /