Ölpreis bei 100 Dollar aber kaum Heizkosten - gibt's das?

Davon können Sie sich überzeugen: bei den "Tagen des Passivhauses" - Über 130 Passivhäuser haben wieder in ganz Österreich ihre Türen geöffnet!

Über 130 Passivhäuser sind zu besichtigen, rund 30 Exkursionen und etliche Veranstaltungen gibt es zum Thema Passivhaus am kommenden Wochenende in ganz Österreich. Alle Details, Besichtigungsorte und Termine finden sie unter www.igpassivhaus.at . Überzeugen Sie sich selbst vom Passivhaus und sprechen Sie mit den Bewohnern.

Mit Ende des Jahres werden bereits 18.000 Österreicher bei verschwindend niedrigen Heizkosten den hohen Wohnkomfort im Passivhaus genießen und 2010 wird bereits jeder vierte Neubau im Passivhausstandard errichtet werden. Grund genug, die Türen bereits bewohnter Objekte für alle Interessenten - und auch Skeptiker - zuöffnen. Denn das Plus an Behaglichkeit muss man eben selbst erleben.

Von 09. bis 11. November ist es wieder soweit. Alle Österreicher haben dann wieder die Gelegenheit sich selbst zu überzeugen, wie es trotz der enormen Heizkostensteigerungen und einem Ölpreis nahe der 100.- Dollarmarke möglich ist, für höchste Behaglichkeit nur 1 - 2 Euro/m2 Wohnfläche aufwenden zu müssen - pro Jahr versteht sich! Zum vierten Mal finden in ganz Österreich die "Tage des Passivhauses" unter der Schirmherrschaft der IG Passivhaus Österreich statt. Dabei können Passivhäuser in ganz Österreich besucht werden. Die Bewohner beantworten Fragen in persönlichen Gesprächen, beschreiben das eigene Wohngefühl und zeigen die Vorteile ihres Heims auf. Über 130 Passivhausbesitzer in Österreich haben sich wieder spontan dazu entschlossen, bei der Aktion mitzumachen. Für diejenigen die es ganz genau wissen wollen, werden in vielen Regionen auch von Architekten rund 30 geführte Exkursionen angeboten. Letztes Jahr konnten sich so die Besucher bei über 5.000 Passivhausbesichtigungen von den minimalen Energiekosten und vor allem vom hohen Wohnkomfort und Behaglichkeit überzeugen.

Um diese Fragen im wahrsten Sinne des Wortes "vor Ort" zu beantworten, empfehlen wir jeden angehenden Bauherrn, wie auch Planer und Baugewerbe diese einmalige Gelegenheit zu nutzen - jeder findet in seiner Nähe ein Passivhaus zum besichtigen! Und was die Bewohner alles zu erzählen haben, ist wirklich beeindruckend.

Das Passivhaus zahlt sich vom ersten Tag an aus

"Wie wir 2004 die Sanierung unseres Einfamilienhauses aus den 60-iger Jahren planten, kalkulierten wir mit einer jährlichen 6%-igen Energiepreissteigerung, also Verdoppelung bis 2017. Und wir haben uns damals für die Sanierung zum Passivhaus mit einer Energieeinsparung von 95% entschieden, weil es sich rechnete", freut sich der Bauherr Werner Schwarz. Tatsächlich hat sich jedoch der Energiepreis binnen drei Jahren verdoppelt, und somit kommen heute schon die monatlichen Zahlungen für die Sanierung und den minimalen Heizkosten in Summe günstiger, als wenn nicht saniert worden wäre.

Ölpreisstand per 31.10.07: 64,60 Euro bzw. 93,50 Dollar

Dass sich sowohl der Neubau als auch die Altbausanierung auf Passivhausstandard für die Bauherrn meist vom ersten Tag an auszahlt, macht die Grafik deutlich. Dank der enormen Kosteneinsparung bei den Heizkosten und den höchsten Fördersätzen für energieeffizientes Bauen können damit die jährlichen Rückzahlungen der zusätzlichen Investitionen zur Gänze abgedeckt werden.

Gestaltung ohne Grenzen

Durch die Vielzahl an Häusern, die bei den Passivhaustagen ihre Pforten öffnen, zeigt sich auch, wie vielfältig die Architektur ist, mit der man ein Passivhaus gestalten kann. Vielfältig ist auch die Bauweise, ob in Holzbau, Mischbau oder Massivbau. Passivhausbewohner von Einfamilienhäusern schätzen genauso den hohen Wohnkomfort wie Bewohner von Mehrfamilienhäusern. Zur Besichtigung laden auch ein Studentenheim, ein Kindergarten und zwei Schulen in Passivhausstandard ein, ebenso wie Büro- und Gewerbebauten ihre Türen geöffnet haben.

Nur die nicht benötigte Energie ist versorgungssicher

Energie die nicht gebracht wird, muss auch nicht erzeugt, geliefert, gekauft bzw. verheizt werden. Damit unterliegen diese "NegaWatt" keinen Preissteigerungen, verursachen keine Emissionen, sind immer verfügbar und somit absolut versorgungssicher. So kann man am Besten Energieeffizienz umschreiben. Wer in einem Passivhaus lebt, hat eine 80% bessere Energieeffizienz gegenüber bisherigen Neubauten, und eine bis zu 95% gegenüber Altbauten.

"Die Programmlinie "Haus der Zukunft" des Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie hat mit den vielen Demonstrationsprojekten in Passivhausstandard wesentliche Impulse für nachhaltiges Bauen in Österreich gesetzt, und unterstützt die "Tage des Passivhauses" als einen der wesentlichsten Schritte Österreichs auf dem Weg zur Energieautonomie", freut sich Frau Staatssekretärin Christa Kranzl. Und das Lebensministerium unterstützt die "Tage des Passivhauses", da diese "klima:aktiv Passivhäuser" mit nur einem Zehntel an Energieverbrauch einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten und die beste Gesundheitsvorsorge seinen Bewohnern bieten.

Neben den Besichtigungsmöglichkeiten und Exkursionen finden auch Vorführungen von Luftdichtheitstests und Thermografieaufnahmen und Vorträge statt. Am besten erlebt man die Vorteile des Passivhauses mit allen Sinnen. Die Passivhaustage sind dafür die ideale Gelegenheit.

Alle Termine und Orte der zahlreichen Besichtigungsmöglichkeiten und Exkursionen findet man tagesaktuell im Internet auf www.igpassivhaus.at.

GastautorIn: Ing. Günter Lang für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /