© www.freepixels.com
© www.freepixels.com

Letzte Chance für den Klimaschutz

Die RECIPE-Studie von Allianz, WWF und Potsdam Institut für Klimafolgenforschung zeigt auf: Die EU muss sofort die Initiative ergreifen

Europa muss in Kopenhagen eine Vorreiterrolle im Kampf gegen den Klimaschutz übernehmen. Neben einem verbindlichen eigenen Klimaschutzplan ist die EU gefordert, durch Investitionen und Technologietransfer in die Schwellen- und Entwicklungsländer den Kampf gegen den Klimawandel zu forcieren. Dies zeigt eine gemeinsame Studie von Allianz, WWF, dem Potsdam Institut für Klimafolgenforschung und vier weiteren europäischen Forschungsinstituten anlässlich der kommenden Klimakonferenz in der dänischen Hauptstadt. Die berechneten Investitionen seien günstig im Vergleich zu später anfallenden CO2-Minderungskosten, so die Untersuchung unter dem Titel "RECIPE" (Report on Energy and Cilmate Policy in Europe). Für Europa mache sich der rechtzeitige Einstieg in einen umfassenden Klimaschutz sogar im Alleingang durch deutlich niedrigere Kosten bezahlt.

Anreiz für Investoren

Neben der globalen Überlebensfrage existieren somit für den Klimaschutz auch handfeste ökonomische Argumente. "Es gibt keinen anderen Markt, der in den nächsten zehn Jahren ein so sprunghaftes und nachhaltiges Investitionswachstum benötigt und auch erleben wird, wie der Klimaschutz und die Dekarbonisierung der Wirtschaftsprozesse", sagt Joachim Faber, Vorstandsmitglied der Allianz SE und Vorstandsvorsitzender der Allianz Global Investors. Voraussetzung für die Investitionsbereitschaft der Wirtschaft seien jedoch verlässliche politische Rahmenbedingungen wie der Aufbau eines weltweiten Emissionshandels, die rasche Umsetzung der EU-Richtlinie zur Förderung erneuerbarer Energien und eine Verstärkung der Forschungsförderung in Klimaschutz-Technologien.

RECIPE stellt fest, dass weitere Investitionen in den Aufbau CO2-intensiver Infrastruktur wie beispielsweise Kohlekraftwerke ohne entsprechende Technologie vermieden werden müssen. "Wir brauchen in Kopenhagen dringend ein verbindliches und wirksames Abkommen, das die Investitionsströme frühzeitig so lenkt, dass die Minderungskosten gering gehalten werden können", betont der WWF. "Noch überfordern die Kosten des Klimaschutzes keine Weltregion", geben sich die Studienautoren optimistisch. Würden die CO2-Minderungspfade sofort beschritten, koste dies Europa bis 2050 eine Wachstumsverzögerung von gerade mal einem Jahr. Schon 2020 schließe sich freilich das Handlungsfenster für ambitionierten Klimaschutz zur Gänze.

Zahlreiche Handlungsfelder

Konkrete Handlungsoptionen sieht die Studie in allen vier untersuchten Wirtschaftssektoren. So sei eine vollständige Dekarbonisierung des Energiesektors ebenso möglich wie eine massive Reduktion der verkehrsbezogenen Emissionen durch alternative Kraftstoffe, Elektrifizierung oder Umstieg auf die Schiene. Im Industriebereich müsse der nächste Investitionszyklus unbedingt CO2-emissionsmindernd genutzt werden, in der Landwirtschaft gelte es, die Speicherfähigkeit von Böden und Vegetation gezielt zu nutzen sowie die Düngemittel-Emissionen und den Viehbestand zu reduzieren.

Im Kampf gegen den Klimawandel ist auch die Allianz Gruppe inÖsterreich seit Jahren aktiv und als einzige Versicherung des Landes Mitglied der WWF Climate Group Austria. "Im globalen Industriegeschäft sind inzwischen 40 Prozent der Versicherungsschäden klimabedingt, Tendenz steigend", berichtet Dr. Johann Oswald, Vorstandsmitglied der Allianz Österreich. Für eine Versicherung sei daher ein Engagement in Sachen Klimaschutz gleichermaßen gesellschaftlich verantwortungsvoll wie ökonomisch notwendig.


Quelle. Allianz Elementar Versicherungs-Aktiengesellschaft Allianz Elementar Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /