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Weltklimagipfel in Kopenhagen: Kein Abkommen um jeden Preis

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Pressemitteilung von: Heinrich-Böll-Stiftung

/ PR Agentur: Heinrich-Böll-Stiftung
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Zum Auftakt der Klimaverhandlungen in Kopenhagen erklärt Barbara Unmüßig, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung:

„Die mehr als hundert Staats- und Regierungschefs können in Kopenhagen den Durchbruch für den globalen Klimaschutz schaffen und ein klares Signal für eine kohlenstofffreie Zukunft setzen. Jetzt kommt es darauf an, eine solidarische Brücke zu den Entwicklungs- und Schwellenländern zu schlagen und die Finanzströme konsequent am Klimaschutz und der Armutsbekämpfung auszurichten. Ein Verhandlungsergebnis um jeden Preis darf es jedoch nicht geben. Die Messlatte für einen klimapolitischen Erfolg muss hoch bleiben.“


In Kopenhagen öffne sich ein einzigartiges Zeitfenster für einen Gezeitenwechsel in der internationalen Politik, so Unmüßig: „Die Industrieländer müssen mit gutem Beispiel vorangehen und ihre Emissionen bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 reduzieren. Mit diesem verbindlichen Ziel bis 2020 und substanziellen Finanzzusagen für die Schwellen- und Entwicklungsländern kann Vertrauen als Voraussetzung für kooperatives Handeln geschaffen werden.“

Die gerechte Verteilung der Pflichten zur Minderung von Kohlendioxid sei die große globale Verteilungs- und Gerechtigkeitsfrage des 21. Jahrhunderts. Trotzdem entsprächen die Angebote der Industrieländer bislang in der Summe höchstens einer 12- bis 20-prozentigen Emissionsreduktion. „Das ist bitterer Hohn angesichts der Opfer und Betroffenen des Klimawandels. Die Zeit der Halbheiten ist vorbei, die Staats- und Regierungschefs müssen endlich den klimawissenschaftlichen Erkenntnissen und nicht den fossilen Lobbies dieser Welt folgen“, fordert Unmüßig.

Vor „Rechentricksereien“ in einem möglichen Abkommen warnt Tilman Santarius, Referent für internationale Klima- und Energiepolitik der Heinrich-Böll-Stiftung: „Um den großen Emittenten Kanada, Russland oder den USA Zugeständnisse abzuringen, könnten in Kopenhagen CO2-Schlupflöcher für die Industrieländer in Höhe von 10 bis 20 Prozent der Emissionsziele vereinbart werden. Wenn die Weltgemeinschaft dies nicht verhindert, droht die Klimakonferenz in Kopenhagen zur größten Greenwash-Veranstaltung der Geschichte zu werden.“ Schon im Kyoto-Protokoll seien durch die Anrechnung von sog. Kohlenstoff-Senken Schlupflöcher vereinbart worden, die mehr als die Hälfte des in Kyoto vereinbarten Emissionsziels wieder zunichte gemacht hätten. Als Kohlenstoff-Senken gelten u. a. Wälder und Moore, da sie CO2 aus der Luft aufnehmen.

Die Heinrich-Böll-Stiftung wird mit rund 60 Mitarbeitern, Umweltaktivisten und Experten aus über 20 Ländern an der Weltklimakonferenz in Kopenhagen teilnehmen. „Wir werden alles dafür tun, um den nötigen politischen Druck aufzubauen, damit die Verhandlungen in Kopenhagen ein gutes Ende nehmen“, erklärt Barbara Unmüßig. „In den letzten Tagen und Stunden der Konferenz kommt es darauf an, dass die Medien und die Weltöffentlichkeit ihre Aufmerksamkeit auf Kopenhagen richten und einen Durchbruch in den Verhandlungen fordern. Sowohl die friedlichen Demonstrationen tausender Menschen in der Stadt Kopenhagen als auch der Druck, der von der Zivilgesellschaft auf die Verhandler im Konferenzgebäude ausgeübt wird, geben Anlass zur Hoffnung, dass sich politisch etwas bewegen wird.“

Einen Überblick über die Aktivitäten der Heinrich-Böll-Stiftung in Kopenhagen sowie die Liste aller Mitarbeiter und Partner der Stiftung, die in Kopenhagen für Interviews und Rückfragen zur Verfügung stehen, finden Sie neben zahlreichen weiteren Hintergrundinformationen im Kopenhagen-Dossier der Stiftung unter: http://www.boell.de/kopenhagen

Hintergrundpapier zum Klimagipfel in Kopenhagen von Christoph Bals:
"Substanz oder Greenwash-Show? Die Zeit für Halbheiten ist vorbei"
Download unter: http://boell.de/oekologie/klima-energie-7961.html

Die Heinrich-Böll-Stiftung berichtet aktuell vom Klimagipfel in Kopenhagen im Blog http://www.klima-der-gerechtigkeit.de und live über den Kurznachrichtendienst Twitter.
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