Shared Space -Subjektive Unsicherheit statt Bevorzugung der Menschen?

Ein Teil der Befragten steht dem Projekt noch skeptisch gegenüber

Bohmte- Wie fällt nach einem Jahr die erste Bilanz des Shared-Space-Projektes im niedersächsischen Bohmte aus? Schwächere
Verkehrsteilnehmer fühlen sich nicht sicher.

Ein Teil der Befragten steht dem Shared Space skeptisch gegenüber: Sie fühlen sich unsicher, ihnen fehlt die Verkehrsordnung und die gegenseitige Rücksichtnahme. So meint zwar die Hälfte der Zufußgehenden, dass sie nun schneller über die Straße käme, aber über 40% gaben an, das Überqueren der Straße würde ‘mehr’ oder ‘viel mehr’ Zeit in Anspruch nehmen.

Komplett gleichberechtigt geht es natürlich auch in Bohmter Shared Space-Abschnitt nicht zu. Die Autos dominieren den Bereich zwischen den Laternen, die FußgängerInnen halten sich weitestgehend hinter dem
Blindenleitsystem auf. Die RadlerInnen haben ihren Platz hingegen noch
nicht gefunden, sie benutzen dabei eher den ‘Fußgänger-’ als den ‘Auto’-Bereich.

Leider geht die Studie weder auf Konflikte zwischen Fuß- und Radverkehr noch auf unterschiedliche Altersgruppen oder mobilitätseingeschränkte Personen ein.

Zu Veränderungen der Verkehrssicherheit treffen die Forscher noch keine Aussagen, dafür sei es noch zu früh. Wesentliche Veränderungen bei Verkehrsmengen und -strömen haben sie nicht festgestellt. Zwar sei der Lkw-Verkehr deutlich zurückgegangen, doch das könnte auch am
konjunkturbedingten Rückgang des Straßengüterverkehres liegen. Ohne
Ampel fallen Rückstau und Anfahrtsvorgänge weg, der Verkehr liefe
flüssiger.

http://www.kommunale.info/asp/linkcheck.asp?CMSId=3880


Studie steht zur Verfügung unter:
http://www.bohmte.de/pics/medien/1_1253627530/Abschlusspraesentation_Bohmte_090922.pdf


Quelle: Newsletter Kommunalpoltische Infothek
Kommunalpolitische Infothek, Heinrich-Böll-Stiftung


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /