© Salzburg AG
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Salzburg AG forciert Fotovoltaik

Partnerschaft mit Christian-Doppler-Labor der Universität Salzburg - Salzburg AG i größter Solarstromerzeuger Österreichs - 20 Mio. Euro in Fotovoltaikanlagen in Norditalien investiert

Die Salzburg AG setzt ihr Engagement in der Fotovoltaik breit auf, wie der Salzburger Energieversorger gemeinsam mit der Universität Salzburg präsentierte. In der Forschung und Entwicklung unterstützt das Unternehmen das Salzburger Christian-Doppler-Labor "Applications of Sulfosalts in Energy Conversion". Hier werden neue, günstigere Halbleitermaterialien für die Stromerzeugung aus Sonnenlicht entwickelt. In Norditalien werden 20 Millionen Euro in vier Großanlagen investiert.

Fotovoltaik ist jene erneuerbare Energieform, der langfristig die größte Bedeutung zur Sicherung des weltweiten Strombedarfs zugerechnet wird. Derzeit kämpft diese Technik noch mit hohen Herstellungs- und Investitionskosten. Prof. Herbert Dittrich, Leiter des Christian-Doppler-Labors: "Unser Ziel ist es, im Christian Doppler Labor ein Material herzustellen, das wesentlich preiswerter ist, als das bisher verwendete und die Stromgewinnung durch die Fotovoltaik revolutionieren könnte. Denn die neuen Dünnschichtmaterialien aus Sulfosalzen* wandeln das Licht wesentlich effizienter in elektrischen Strom um, als das bislang in der klassischen Fotovoltaik übliche Silizium." Alle durchgeführten Studien weisen darauf hin, dass wenn die neue Dünnschicht-Fotovoltaik ausgereift entwickelt ist, diese dann um die Hälfte billiger als Silizium ist. Erste Solarzellen-Prototypen wurden bereits hergestellt. Vorrangiges Ziel der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten ist die sukzessive Erhöhung des Solarzellen-Wirkungsgrades in konkurrenzfähige Bereiche. Bei den neuen Dünnschichtmaterialien gibt es Konkurrenzprodukte und auch diese will der Materialwissenschafter in den Herstellungskosten unterbieten.

Partnerschaft zwischen Wirtschaft und Wissenschaft

"Der Klimaschutz und damit verbunden die Suche nach effizienten und leistbaren Möglichkeiten saubere Energie zu erzeugen, ist eine der dringendsten Aufgaben unserer globalen Gesellschaft", betont Rektor Heinrich Schmidinger. "Zurzeit tagt die UN-Klimakonferenz in Kopenhagen, um neue Weichen für die internationale Klimaschutzpolitik zu stellen. Auch die Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Salzburg stellt sich dieser Herausforderung. Ich freue mich, dass die Forschungen innerhalb kurzer Zeit Ergebnisse geliefert haben, die für die Wirtschaft unmittelbar verwertbar sind. Materialforschung ist eine der Schlüsseldisziplinen des 21. Jahrhunderts. Es bedarf eines genauen Verständnisses der Materialeigenschaften, um saubere Energie herstellen zu können. Mit der Salzburg AG hat die Universität einen verlässlichen und starken heimischen Wirtschaftspartner gefunden. Dadurch wird auch der Wissenschaftsstandort Salzburg weiter gestärkt", so Schmidinger.

- 650.000 Euro für Forschung und Entwicklung

Salzburg AG-Vorstand Dr. Arno Gasteiger:"Als regionaler Energieversorger ist es uns wichtig, die Forschung an der Universität Salzburg zu unterstützen. Wir glauben an die Zukunft der Fotovoltaik, auch wenn diese Form der Stromerzeugung heute noch ohne Förderungen nicht wettbewerbsfähig ist. Damit sich das ändert, unterstützen wir die Forschungsarbeit des Christian-Doppler-Labor mit Euro 650.000,- auf die Forschungsdauer von fünf Jahren und mit unserem Erfahrungswissen aus dem Betrieb der Anlagen. Wir setzen uns schon jetzt mit Fotovoltaik auseinander, um an der Pole-Position zu sein, wenn diese Form der Stromerzeugung die Marktreife erreicht."

Österreichs größter Solarstromerzeuger

Mit knapp zehn Megawatt Fotovoltaikleistung ist die Salzburg AG bereits heute der größte heimische Solarstromerzeuger. Bereits im Jahr 2003 hat das Unternehmen auf den Hangardächern des Salzburger Flughafens die mit einer Leistung von 273 Kilowatt damals größte Fotovoltaikanlage Österreichs errichtet. "Wir investieren dort in eigene Anlagen, wo die Förderlandschaft einen ökonomischen Betrieb zulässt. Das sind derzeit u.a. unsere Nachbarländer Deutschland und Italien. Unser Ziel ist es, mit diesen Anlagen wertvolle Erfahrungen zu sammeln und Know-how für künftige Projekte ins Haus zu holen", sagt Gasteiger.

20 Mio. Euro für Sonnenstrom aus zehn Fußballfeldern

Die Future Energy Photovoltaics Italy, ein Unternehmen der Salzburg AG, errichtet derzeit in Norditalien mit einer Investitionssumme von 20 Mio. Euro vier Fotovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 4,8 Megawatt. Damit können etwa 1.600 Haushalte mit Ökostrom versorgt werden. Drei Anlagen befinden sich auf den Dächern der Betriebsgebäude des italienischen Energieunternehmen ACEGAS in Padova. Ein weiteres Sonnenkraftwerk wird auf den Stallungen eines Landwirtschaftsbetriebes in Verona errichtet. "Rund 75.000 m2 Dachfläche werden genutzt. Das entspricht der Fläche von zehn Fußballfeldern. Durch den massiven Ausbau in Italien kann die Salzburg AG ihre Erzeugungsleistung bei Fotovoltaik verdoppeln", betont Norbert Pesendorfer, Fotovoltaik-Experte der Salzburg AG.

Umfrage: Salzburger für Fotovoltaik

Die Salzburger Bevölkerung steht hinter Fotovoltaikprojekten. Laut einer Studie des IGF-Instituts für Grundlagenforschung sind 66 Prozent der Salzburger Bevölkerung für ein verstärktes Engagement des heimischen Energieversorgers im Bereich der Fotovoltaik. Neben dem Ausbau der heimischen Wasserkraft sehen die Salzburgerinnen und Salzburger hier das zweitgrößte Potenzial.


Glossar*

Sulfosalze:

Als Sulfosalze bezeichnet man eine Familie natürlich vorkommender, sehr komplexer Chalkogenide, deren außerordentliche Halbleitereigenschaften noch keine Berücksichtigung in der Bauelemententwicklung gefunden haben. Auf Grund dieser Halbleitereigenschaften lassen sich aber Anwendungen auf dem Gebiet der Fotovoltaik (Solarzellen), Thermoelektrik (Thermoelektrische Generatoren, Peltier-Elemente) und Sensorik (Röntgendetektoren) erschließen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /