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Kälte macht krank und isoliert

Diakonie fordert "Energie-Grundsicherung" - Energieberatung und Umstieg auf Erneuerbare Energieträger

"Die beiden großen Brocken Energie und Wohnen drücken schwer auf einkommensarme Haushalte. 53.000 Kinder leben in Österreich zur Zeit in Wohnungen, die nicht angemessen warm gehalten werden können*", weist der Sozialexperte der Diakonie Österreich, Martin Schenk, auf dringenden politischen und humanitären Handlungsbedarf hin. Insgesamt sind es 214.000 Menschen, deren Wohnungen kalt bleiben.

Angesichts dieser erschreckenden Situation spricht sich die Diakonie für eine "Energie-Grundsicherung" aus. "Ein Mindestmaß an Wärme muß für jeden gesichert sein", so Schenk. Weiters "gehören die An- und Abschaltgebühren, die eine echte Armutsfalle sind, gestrichen".

"Angesagt ist jetzt, den Heizkostenzuschuss in eine echte Grundsicherung zu integrieren, österreichweit zu vereinheitlichen und mit Investitionen in Energiesparmaßnahmen zu verbinden", betont Martin Schenk. "Dafür braucht es eine niederschwellige Energieberatung, die alle - nicht nur die Mittelschichten - erreicht. Es geht dabei um den Austausch von Ölheizungen, der Installierung von thermischen Solaranlagen, den Anschluss an Fernwärmenetze und Hilfe bei Wärmedämmungsmaßnahmen". Mittelfristig fordert der Sozialexperte, die Wohnbauförderung stärker zu ökologisieren und Subjektförderung zuzulassen. In "einem großangelegten Programm" müsse "Wärmedämmung und Sanierungsmaßnahmen in allen Sozial- und Gemeindebauten Österreichs erfolgen, kombiniert mit energieunabhängigen Sozialbauten bzw. Siedlungen."

Aktion Wärmequell 09: Damit es in kalten Wohnungen wieder warm und hell wird.
Zur Akut-Hilfe für Menschen, die in kalten Wohnung sitzen, hat die Stadtdiakonie Wien ein Spendenkonto eingerichtet. Aktion Wärmequell, Stadtdiakonie Wien.
Kt.Nr: 7477417, Raiffeisen BLZ 32 000

Aussendung: Diakonie http://diakonie.at/

oekonews meint

Wichtig ist, den Menschen, die sich die Wärme nicht leisten können, diese auch bereitzustellen. Allerdings muss diese Energie-Mindestsicherung durchdacht sein, damit nicht die sparsamen Haushalte zur Energie-Verschwendung animiert werden. Wir gratulieren auf alle Fälle zu diesen Forderungen, die wieder Mal klar machen, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht nur ökologische, sondern ganz stark auch soziale positive Auswirkungen hat. Die Politik ist daher gefragt, die gerade festzusetzenden Einspeisetarife für Ökoenergieanlagen nicht wieder zu niedrig zu bemessen, damit der in Österreich herschende Stillstand beim Ökoenergieausbau endlich aufhört.


Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /