© Clean Motion OÖ
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"Clean Motion OÖ" macht fit für E-Mobilität

32 oberösterreichische Autozulieferer investieren in gemeinsames Elektro-Projekt

"Learning by doing", so lautet die Devise von 32 oberösterreichischen Firmen und Institutionen, die gemeinsam in Sachen E-Mobilität zu den Topanbietern der Auto-Zulieferbranche werden wollen. Unter Federführung des Automobil-Clusters wurde die Plattform 'Clean Motion OÖ' gegründet, die die Kompetenzen der Zulieferer für E-Fahrzeuge stärken soll.
"Wenn wir sagen können: ,Das haben wir schon einmal gemacht, das ist für uns kein Problem,' dann haben wir vielen Zulieferern etwas Wichtiges voraus. Wir können aus Erfahrung sprechen und mit Erfahrung handeln, wenn die Serienproduktion von Elektro-Fahrzeugen anläuft", ist Ing. Andreas Schenner von der Bitter GmbH überzeugt. Ziel der Plattform ist es, in allen Anforderungsbereichen, die bei Beginn der Serienfertigung von E-Fahrzeugen auf die Zulieferer zukommen können, nicht nur mit ausgereiften Technologien, sondern bereits mit Abwicklungs- und Umsetzungskompetenzen aufzuwarten.

"In Oberösterreich soll für E-Fahrzeuge eine serienfähige Industrie entstehen, in der die heimischen Zulieferbetriebe als Top-Lieferanten von Anfang an mit Verlässlichkeit, Erfahrung und hoher Qualität punkten können. Gemeinsam soll ein Kompetenz-Status erreicht werden, der für die Autoindustrie zum Qualitätskriterium wird. Die oberösterreichischen Unternehmen werden fit sein, wenn der große Run einsetzt", begrüßt Wirtschafts-Landesrat Viktor Sigl die durch das Wirtschaftsressort des Landes unterstützte Plattform.

"Diese Plattform sieht ein Investitionsvolumen von 18 Millionen Euro vor. Daraus kann pro Jahr ein Zuliefervolumen von bis zu 3,6 Mrd. Euro lukriert werden, was ein Potenzial von zusätzlich 10.000 produzierten Fahrzeugeinheiten bedeutet", unterstreicht Viktor Sigl die wirtschaftlichen Vorteile.

Das Projekt "CMO" wurde beim Bund, der "Technologische Leuchttürme der Elektro-Mobilität" fördert, zur Förderung eingereicht - die Entscheidung wird mit Spannung erwartet.

Treiber der Plattform ist der Automobil-Cluster, der die Zukunft für die Autobauer in der Elektro-Mobilität sieht. Clustermanager Thomas Eder: "Es ist für die Zulieferfirmen außerordentlich wichtig, ausgereifte Technologien und reibungslose Prozesse anbieten zu können. Bisher gibt es wenig Erfahrungswerte im Bereich E-Fahrzeug-Serienbau. Mit dieser Plattform machen wir unsere Partnerfirmen fit für das Geschäft und können Fehlerquellen schon frühzeitig ausschalten, indem wir eine Entwicklungsumgebung schaffen, wie sie die Industrie fordern wird." Große Vorteile schöpfen die Unternehmen aus den Vorentwicklungen, die in den Ideenschmieden bereits zu einigen ausgeklügelten Prototypen geführt haben. Innerhalb der Plattform "Clean Motion Oberösterreich" will man nun diese Vorstufen gemeinsam zur Serienreife weiterentwickeln.

Vom Konzept bis zur Infrastruktur

Im "Trainingslager" für die Serienproduktion von Elektrofahrzeugen stehen die unterschiedlichsten Disziplinen auf dem Plan: Neue Leichtbaukonzepte, Optimierung von E-Antrieben, Karosseriebau light, Energiekonzepte, Elektronik und Leistungselektronik, Ladesysteme und -infrastrukturen (Tankstellen) und vor allem die entsprechende Anpassung an variable Anwendungen z.B. für Kommunalfahrzeuge, Pendler/innen, Stadtfahrer/innen oder für den öffentlichen Verkehr. Mit diesen unterschiedlichen Ansätzen soll auch die Bevölkerung an den anwendungsorientierten Einsatz von E-Fahrzeugen herangeführt werden.



Firmen mit hervorragenden Kompetenzen mit dabei

32 Partner gehören zur Plattform "Clean Motion OÖ": Ein Unternehmen, das bereits hervorragende Vorentwicklungen im Bereich der E-Mobilität geleistet hat, ist die Bitter GmbH aus Sierning bei Steyr. Mit der Entwicklung eines leistungsstarken Radnabenmotors für den Elektro-Sportwagen HAI E3, der im September der Öffentlichkeit präsentiert wurde, bringt Bitter ausgereiftes Know-how im Bereich Antriebe in die Plattform mit ein. Darüber hinaus ist auch ein elektrogetriebenes Kommunalfahrzeug im Stadtgut Steyr erfolgreich unterwegs. Weitere Unternehmen und auch Mustergemeinden, die sich der Plattform "Clean Motion OÖ" angeschlossen haben und über wertvolle Kompetenzen verfügen, sind unter anderen die Alpine Energie, Haidlmair, KEBA, Linz Center of Mechatronics, Linz Strom, ÖAMTC, Senoplast, die OÖ Akademie für Umwelt und Natur, sowie die Stadt Steyr.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /