© Scotia
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Licht aus der Sonne für Kopenhagen

Neue Solarzellengeneration bringt auch in nördlichen Breitengraden optimale Nutzung der Sonne

Magdeburg - Aus Sonnenlicht gespeiste Straßenlaternen beleuchteten zur Klimakonferenz in Kopenhagen die Außenflächen und Parkplätze des Kongresscenters. Dabei kommt eine neuartige Solarzellengeneration von Q-Cells (Bitterfeld-Wolfen) zum Einsatz, die selbst aus dem Tageslicht in nördlichen Breitengraden das Optimum herausholt. Sachsen-Anhalt wird seinem Ruf als Land der erneuerbaren Energien einmal mehr gerecht.

Ein herausragendes Schwachlichtverhalten der Solarzelle macht den Einsatz auch in nördlichen Breitengraden möglich. Die Leuchtmasten 3XN der dänischen Firma Scotia verbrauchen gerade die Hälfte des Stroms, den die Zellen erzeugen. Die überschüssige Energie wird direkt ins Stromnetz eingespeist. Verglichen mit herkömmlichen Beleuchtungssystemen trägt die Erfindung des britischen Lichtartisten Steven Scott somit zu einer deutlichen CO2-Entlastung bei. Der Scotia-Lichtmast integriert hocheffiziente Siliziumsolarzellen von Q-Cells. Die verbauten Module wurden mit der neuen vollquadratischen monokristallinen 6-Zoll-Zelle Q6LMX gefertigt, die unter anderem ein herausragendes Schwachlichtverhalten aufweist und sich daher besonders für dieses Projekt eignet. Nach der Diskussion er ersten Skizzen mit Steven Scott im März 2009 wurde die photovoltaische Umsetzung komplett bei Q-Cells konzipiert.

Daniel Binder, als Produkt-Ingenieur bei Q-Cells verantwortlich für das technische Design der Photovoltaik-Komponenten: "Die dunkle, sehr homogene optische Erscheinung der monokristallinen Zellen passte ideal in das Konzept von Steven Scott. Mit dem Einsatz des Scotia-Beleuchtungssystems ist es Kommunen und Städten weltweit möglich, Energie zu sparen, die Umwelt zu entlasten und durch die direkte Anbindung an das Stromnetz für die Sicherheit der Bürger zu sorgen." Eine wichtige Innovation, die in dem System umgesetzt wurde, ist der direkte Anschluss an das öffentliche Stromnetz. Tagsüber kann somit der Sonnenstrom ins Netz eingespeist werden, während der Scotia-Lichtmast bei Dunkelheit die benötigte Energie aus dem Netz bezieht. Die vom britischen Lichtartisten Steven Scott gegründete Firma Scotia hat ihren Sitz in Kopenhagen und konnte sich beim Lichtkonzept für die Klimakonferenz gegenüber einem starken Wettbewerb durchsetzen. Die Scotia-Lichtmasten erleuchten den äußeren Eingangsbereich und die Parkplätze des Kopenhagener Konferenzzentrums, in dem die Delegierten tagten.

Sachsen-Anhalt ist das Land der erneuerbaren Energie: Gegenüber dem Jahr 2007 kletterte die Nettostromerzeugung aus erneuerbaren Energien um 15 % auf nunmehr 34 %. Den größten Anteil dabei hat nach wie vor die Windkraft mit 5,1 Mio. MWh, das sind 14 % als im Vorjahreszeitraum. Durch eine stete Steigerung in der jüngsten Vergangenheit konnte die Biomasse im Jahr 2008 mit 1,8 Mio. MWh zur Stromerzeugung beitragen (+19 %). Die größte Steigerung konnte Photovoltaik mit 88 % erreichen, trug aber in Sachsen-Anhalt mit einem Gesamtanteil bei den erneuerbaren Energien von rund 1 % nur geringfügig zur Stromerzeugung bei. Allerdings ist Sachsen-Anhalt Spitzenreiter, wenn es um die Ansiedlung von Unternehmen der Solarbranche geht. Das Solar Valley ist eines der schnellstwachsenden Industriegebiete in Europa mit Fokus auf die Solarindustrie und ihre Zulieferer. Daneben haben sich im gesamten Land zahlreiche Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette angesiedelt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /