© Rainer Sturm/pixelio.de
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Mehr Energieeffizienz im Wohnbau bringt vielfachen Nutzen

Eröffnung der Messe "Bauen & Energie Wien 2010" - Wohnbausanierung reduziert Energieaufwand und schafft Arbeitsplätze

"Investitionen in die thermische Sanierung von Gebäuden rufen vielfache positive Effekte hervor: Sie verbessern die Energie- und CO2-Bilanz, senken die laufenden Aufwendungen und schaffen bzw. sichern Arbeitsplätze", betonte Christine Marek, Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend, am Donnerstag anlässlich der Eröffnung der Messe "Bauen & Energie Wien 2010". Viele Menschen hätten angesichts der deutlich werdenden Knappheit der Ressourcen und des Klimawandels erkannt, wie fragil die nach Jahrzehnten ungebremsten Aufschwungs erreichten Fortschritte sind. Dadurch seien sie bereit, für eine nachhaltige Entwicklung auch Geld auszugeben und dabei vor allem im unmittelbaren Lebensbereich anzusetzen.

Vor allem eine Verbesserung der thermischen Qualität von Gebäuden habe dabei einen hohen Stellenwert, weil einerseits für Raumheizung besonders viel Energie aufgewendet werde, andererseits hier mit relativ geringem Aufwand eine hohe Einsparung möglich sei. Außerdem komme es dabei zu einer deutlichen Belebung des Arbeitsmarktes, weil im Vergleich zum Tiefbau neue Hochbauten doppelt und die Sanierung des Bestandes sogar dreimal so viele Arbeitsplätze schaffen. In Wien alleine ergibt dies eine beachtliche Zahl von bis zu 25.000 Arbeitsplätzen.

In Wien wurden im Jahr 2009 16.124 Wohnungen fertiggestellt, 7.000 Wohnungen davon wurden von gemeinnützigen Wohnbauträgern errichtet. Wien hat damit erstmals weniger geförderten als freifinanzierten Wohnbau zu verzeichnen. Auch die Zahlen der Sanierungsprojekte in Wien mit positivem Förderprüfbericht und Baubewilligung sind imposant: 346 Projekte mit 17.639 Wohneinheiten. Diese Zahlen beweisen die Möglichkeiten und Dynamik dieser Branche und die Bedeutung für die Wirtschaft.

Das Wirtschaftsministerium, so Marek weiter, sei daher besonders daran interessiert, Strategien für Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu entwickeln. Das gehe in Richtung Energieeffizienz bei elektrischen Antrieben - zum Beispiel bei Aufzügen -, und solarthermische Anwendungen in Gebäuden, Industrieprozessen und Wärmesystemen. Ganz konkret habe der Bund im Rahmen der Konjunkturpakete ein groß angelegtes Förderprogramm zur thermischen Sanierung gestartet und damit der Wirtschaft entscheidende Impulse gegeben.

Als neue Themen nannte die Staatssekretärin den maßvollen Aufbau der Elektromobilität und die Entwicklung intelligenter elektrischer Netze, in denen die schwankende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien durch Lastregelung besser austariert werden kann.

"Die komplexe Materie macht es erforderlich, sich über aktuelle Entwicklungen sowie bestehende Bauvorschriften und Fördermöglichkeiten umfassend informieren zu können. Die Messe 'Bauen und Energie' leistet dazu einen wesentlichen Beitrag", so Marek.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /