Das Passivhaus - eine Investition für die Zukunft

Passivhausstandard rechnet sich- Altbau neu gestaltbar – Qualitätssicherung wichtig

© HOLLER
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Großschönau- Die Ölpreise steigen, Energie wird teurer. Ein Grund, um im Gebäudebereich noch mehr auf Passivhausstandard zu setzen, sowohl beim Neubau als auch in der Sanierung. Das Thema Passivhaus ist im Moment in aller Munde, so auch bei den Schönauer Expertentagen in Großschönau im Waldviertel, einem internationalen Kongress, der bereits zum 6. Mal stattfindet.

Neubau und Sanierung mit Passivhauskomponenten bringt nicht nur immense Chancen für die Wirtschaft, gleichzeitig wird ein hoher Wohnkomfort geschaffen. Im Passivhaus fühlt man sich wohler- gute Luftqualität ist immer gewährleistet. Eine besondere Herausforderung ist eine Sanierung im innerstädtischen Bestand, auch dies ist mit Passivhauskomponenten möglich, wie ein Projekt in der Innenstadt von Freiburg aufzeigt, dass von Arch. Roland Matzig gestern vorgestellt wurde.
Eine Investition in ein Passivhaus bringt viele Vorteile, die detailliert aufgezeigt wurden
Am Programm standen technische Details zu Lüftungsanlagen und Qualitätssicherung für das Passivhaus der Zukunft, aufgezeigt wurde auch, wie durch entsprechende Netzwerkarbeit die Marktchancen wesentlich erhöht werden können. DI Ernst Haiduk stellte die ‘International Passive House Summer School 2007 vor, die im Rahmen des Forschungsprogramms ‘Haus der Zukunft’ des bmvit gefördert wurde – weitere Summer Schools werden bereits vorbereitet.

Der Beitrag von Arch. Martin Floss überraschte mit Details zur Markteinführung- z.B. von einer Studie der US-Army, die belegt, dass Passivhäuser der wirtschaftlichste Baustandard für den Wohnungsstandard in Deutschland sind. Problematisch ist die unterschiedliche Wohnbauförderung in den einzelnen Bundesländern, die Anteile an Passivhäusern in einzelnen Regionen gehen damit konform. Für Passivhauserrichter spielt Wirtschaftlichkeit eine weit größere Rolle als Umweltschutz. Sie sind zwar in der Errichtung im Schnitt derzeit noch etwa 4-8% teurer als herkömmliche Häuser, aber betrachtet man die Mehrkosten gemeinsam mit den eingesparten Energiekosten auf längere Zeit, z.B. auf typische Kreditlaufzeiten umgelegt, so sind Passivhäuser schon heute wirtschaftlich, sogar wenn man von gleich bleibenden Energiekosten ohne Preissteigerungen ausgeht.

Heute wurden die historische Entwicklung ökologischen Bauens sowie die Vielfalt der Architektur von Passivhäusern aufgezeigt. Arch. Georg Reinberg gab einen Rückblick über eigene realisierte Beispiele von 1983 bis heute. Arch. Martin Rührnschopf zeigte mit seinen Beispielen die Vorteile simultaner Planung auf , Arch. Herwig Ronacher brachte Beispiele, wir Architektur und Passivhaus auch regionale Elemente aufnehmen können und Arch. Olaf Reiter beeindruckte mit Bildern eines Passivhaus-Kindergartens, bei dem Innenraumbepflanzung eine große Rolle zur Luftbefeuchtung spielt.

Martin Zizka vom Sonnenplatz berichtete über bisherige Ergebnisse und Erfahrungen der Probewohner in den Passivhäusern in Großschönau.

Vieles ist möglich, Passivhäuser gibt es in unterschiedlichster Architektur und aus verschiedensten Baustoffen, das zeigen die heute vorgestellten in großer Vielfalt auf.

Gestern abend konnte auch das Passivhausdorf zum Probewohnen vor Ort in Großschönau besichtigt werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /