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Umweltstammtisch St. Christophen : Gentech-Alarm!

"David gegen Monsanto"- eine interessante Diskussion in St.Christophen

Der Berichterstatter war letzte Woche zum Umweltstammtisch in St. Christophen geladen, auf dem Programm stand die Vorführung des neuen Percy Schmeiser Films "David versus Monsanto" mit anschließender Diskussion.

Der Stammtisch trifft sich seit 2000 ca. alle sechs Wochen und verfolgt mit großem Interesse und viel sozialem Engagement Entwicklungen auf dem Umweltsektor. Anstelle eines Berichtes über die Veranstaltung möchte ich gerne die für interne Zwecke erstellte Zusammenfassung einer Teilnehmerin hier zu Wort kommen lassen, weil sie authentisch die ganz natürliche und "normale" Reaktion einer Verbraucherin illustriert. Eine Reaktion die in Anbetracht der Tatsache, dass an die 90% der Österreicherinnen grüne Gentechnik ablehnen, nicht verwundert.

Die Aussendung im Wortlaut :

Hallo liebe Leute, gestern hatten wir den St. Christophener Umweltstammtisch zum Thema Gentechnik – und da ich einen Artikel zusammengeschrieben habe und ein paar Inputs, dachte ich mir, das ist vielleicht auch für Dich/Euch interessant. Leider sind dies nur ein paar Teilaspekte, aber unten ein Buch- und Filmtipp!

Ich bin noch etwas schockiert von den Tatsachen. Es gab hier zahlreiche Aspekte, einen habe ich versucht herauszugreifen.

So werden auch Samen mit Terminator-Genen produziert. Das heißt, das Weizenkorn, das gesät wird (z.B. von Monsanto) geht einmal auf - aber nur einmal. Die Ernte kann nicht mehr angebaut werden - die nächste Generation stirbt. Leider können sich über Pollen die Gene weiter verbreiten - und was dann? Dann sterben zum Schluss auch andere Pflanzen, nicht nur die gentechnisch veränderten, ab. Sinn des ganzen? Die Saatgutfirmen möchten jedes Jahr wieder Geschäft machen... etc. etc.
Liebe Grüße
Maria


Mit Gentechnik zur Weltherrschaft über Leben

St.Christophen/24. 2. 2010: Der St. Christophener Umweltstammtisch widmete sich zum zweiten Mal dem Thema Gentechnik. Nach den Grundlagen im ersten Teil 2009 folgte ein fast unfassbarer Bericht über die Erlebnisse von Landwirten, die in die Fänge von Monsanto, dem größten Gentechnikkonzern weltweit, gekommen sind.

Besonders beeindruckte der Bericht über Percy Schmeiser (* 5. Januar 1931):
Der kanadische Bauer und Saatgutzüchter züchtete mit seiner Frau Louise konventionellen, gentechnikfreien Raps.

Schließlich wies der Chemie-Konzern Monsanto auf den Feldern Percy Schmeisers gewisse Anteile eines patentierten Rapses nach, der nach Angaben Schmeisers nie von ihm ausgesät wurde. Weil er einen Teil der Ernte zur Wiederaussaat benutzte, wurde er von Monsanto wegen Patentverletzung verklagt. Percy Schmeiser verlor das Verfahren in zwei Instanzen. Nach langem Rechtsstreit und ständiger Verfolgung verklagte Percy Schmeiser Monsanto auf Entfernung der gentechnisch veränderten Pflanzen von seinem Feld und bekam Recht.

Fakt ist: Gentechnik ist schlimmer als ein Flächenbrand, denn den kann man löschen - ’ ein Wirbelsturm geht vorüber’ aber gentechnisch veränderte Pflanzen, die einmal usgesät wurden, kann man nicht mehr zurückholen. Nur ein Gentechnikverbot in Österreich und in Europa kann dem entgegenwirken.

Die zahlreichen BesucherInnen diskutierten noch ausführlich bis zu später Stunde über das Thema, das jeden betrifft. - Denn alle Menschen müssen Essen.

Buchtipp:
Wirbelsturm und Flächenbrand - Das Ende der Gentechnik
(Autor: Klaus Faißner)
Filmtipp:
Percy Schmeiser - David gegen Monsanto


Soweit die Aussendung im Wortlaut. Verständlich, dass Besorgnis und
Mißtrauen gegen untäige Behörden und gegen Gentech-Soja als Futtermittel
steigen. Vor allem, da immer bekannter wird, dass genügend gentechfreies Soja zur Verfütterung zur Verfügung stünde.

GastautorIn: Daniel Hackenberg für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /