© Maschinenring OÖ.
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Bei Biotreibstoffen am Ball bleiben

Biotreibstoffe- richtige Rahmenbedingungen sind notwendig

In jüngster Zeit werden zunehmend Stimmen laut, die dem Einsatz von Biotreibstoffen ein sehr schlechtes Zeugnis ausstellen. Die Bewertung von Biotreibstoffen ist in der öffentlichen Diskussion von "top" auf "Flop" geschwenkt - aber weder das eine, noch das andere trifft ohne Differenzierung zu.

"Es gibt in diesem Bereich Fehlentwicklungen, doch ein - manchmal geforderter - völliger Stopp bei Beimischung und Forschung würde bedeuten, das Kind mit dem Bade auszuleeren", so Klemens Riegler, Geschäftsführer des Ökosozialen Forums. Wenn wir jetzt den gesamten Bereich Biotreibstoffe ad acta legen, lösen wir noch lange keine Probleme. Gerade in den Entwicklungsländern könnten Biotreibstoffe - bei nachhaltiger Produktion - auch einen positiven Beitrag zur ländlichen Entwicklung leisten, somit auch mittelfristig positive Effekte auf die Armutssituation und regionale Versorgungssicherheit bieten. Die Politik ist also gefordert, hier die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen.

Die Nettotreibhausgasbilanz von Biotreibstoffen der zweiten Generation betrage, so der IIASA-Experte Michael Obersteiner, zwischen 80 und 60 Prozent eines fossilen Referenzsystems (z. B. Normalbenzin) - die Marktreife dieser Treibstoffgeneration könne bei entsprechenden Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen in ungefähr zehn Jahren erreicht werden. Die Produktionssysteme können in Folge sogar negative Gesamtemissionswerte erzielen. Nämlich dann, wenn die breite Palette der erzeugten Produkte optimal ausgenützt werde. Die Technologien der Zukunft werden meist im Polyproduktionsmodus fahren, d. h. gleichzeitig Strom, Treibstoffe, Wärme, chemische Produkte, Papier und Textilien etc. erzeugen.

Die künftige Herausforderung wird sein, bei der Treibstoffproduktion die Umweltauswirkungen messbar zu machen. Ein erster wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit bei Biotreibstoffen wäre die Zertifizierung in Hinblick auf Umwelt- und Sozialverträglichkeit. Doch derzeit geben Österreich und die Welt bestenfalls symbolische Beträge für die Entwicklung und Implementierung effizienterer and effektiverer Produktionssysteme für Biotreibstoffe aus.

Quelle: Ökosoziales Forum Österreich


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /