© RainerSturm / pixelio.de
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Innovationsfreundliche Pfarre holt sich die Energie von der Sonne

Photovoltaik-Vortrag vor Pfarrgemeinde führt anschaulich vor Augen : wirtschaftlich nachhaltige und sinnvolle Energieversorgung setzt voll auf Photovoltaik.

© WK Simonsfeld
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Wien-Aspern - Im Rahmen des "Pfarrcafes" von St. Martin in Wien-Aspern im 22. Bezirk fand vor kurzem, anschließend an die Hl. Messe, ein sehr gut besuchter Vortrag statt.

Der unabhängige Solar-Experte Ing. Gerald Bauer von Permakultur Austria referierte über die aktuellen Förderbedingungen für Photovoltaik-Anlagen. Einleitend sprach ein Energieberater von Wien Energie über Erneuerbare Energien im allgemeinen und stellte einige EE- (erneuerbare Energien)Projekte seines Unternehmens vor, wie zum Beispiel die Elefantendusche im Schönbrunner Zoo. Einerseits ist es erfreulich zu hören, dass sich Wien Energie immerhin mit Erneuerbaren auseinandersetzt - andrerseits ist es sehr ernüchternd festzustellen, dass seitens dieses Energieversorgers eigentlich nichts Wesentliches in Richtung Solarenergie unternommen wird. z.B. fehlen in Wien größere Solarprojekte wie in Deutschland auf den Dächern. Auch von Vorstößen für ein besseres Ökostromgesetz, wie aus so manchen Bundesländern, konnten wir leider nur wenig hören. Welch Potential an Dächern bietet gerade die Stadt! Es wird, so war die Meinung vieler ZuhörerInnen, der Aufbruch ins Solarzeitalter von der Gemeinde Wien zum Nachteil ihrer Bürger noch regelrecht verschlafen. Dabei liegt hier ein schier unerschöpfliches Potential, das offenbar nur von Privatinitiativen geschätzt wird. So beabsichtigt die Pfarre Aspern eine Solarstrom-Anlage auf dem Kirchendach zu installieren. Und ist hierbei sehr gut beraten, da sich, laut Ing. Bauer, sich so eine Anlage binnen maximal 15 Jahren amortisiert - Wartung inkludiert - und eine Lebenserwartung von 30 bis 40 Jahren hat. Das bedeutet 15 bis 25 Jahre kostenlosen Strom von der Sonne, da diese bekanntlich keine Rechnung schickt. Vielleicht ist hier das Widerstreben gegen die zukunftsträchtige Technologie seitens der EVU´s zu orten. Jedenfalls sendet die Sonne täglich Energie in unerschöpflichem Ausmaß zur Erde und es ist wahrlich ein lokaler aber leider auch globaler Schildbürgerstreich, da die benötigte Technologie bereit steht, diese Energie nicht zu "ernten". Ein Schildbürgerstreich der natürlich für letztlich einige wenige Schildbürger sehr, sehr einträglich ist (siehe z.B. die Berufung des Ex-Kanzlers Dr. Wolfgang Schüssel in den Aufsichtsrat eines deutschen Energieriesen) und für den Rest der Schildbürger wirtschaftliche Abhängigkeit und energetische Unselbständigkeit bedeutet. Aber solange "Schildbürger" nicht entdecken welch Potential ihnen in Wirklichkeit zur Verfügung steht und sie gezielt in ihre Energie-Selbständigkeit investieren, werden Konzerne nicht freiwillig das Feld räumen und/oder sozial über sich hinauswachsen.

Höchst an der Zeit wäre es - siehe Klimawandel, Endlichkeit der fossilen Energieträger und erbarmungslose Zerstörung der Umwelt (z.B. Atommüllendlager, etc.) gemäß dem Motto "Nicht die Zeit ist es die drängt, sondern die Ewigkeit". In diese Hinsicht sind in die Materie einführende und aufklärende Vorträge von hohem Wert und so erklärt sich auch das erfreulich große Interesse in Aspern. Im Endeffekt spricht nichts gegen, ja eigentlich alles für eine Photovoltaik-Anlage auf dem Kirchendach der Pfarre St. Martin. Dass dieser sehr informative Vortrag in dieser Weise stattfinden konnte, ist einer bewundernswerten Initiative zu danken : sechs Schülerinnen des Schulzentrums Ungargasse im 3. Bezirk haben mit ihrer Projektgruppe "ÖKO-ENERGIE" den Anstoß gegeben und die Referenten vermittelt. Wie schön, dass es in Wien so aufgeweckte und zeitgemäß engagierte junge Menschen gibt. Die Stadtverwaltung sollte sich von diesem Geist ein Scheibchen abschneiden. So nach dem, auch heute noch in manchem Wiener Geschäft gehörten Motto : "und darf´s ein bißchen mehr sein ?"

OEKONEWS-TIPPS:

Sollten Sie als an Photovoltaik interessierte(r) Schule, Kommune, Unternehmer,Einzelperson über die Nutzung von Solarenergie informiert werden möchten,so nützen sie doch die Möglichkeit anläßlich der inzwischen europaweit stattfindenden "Woche der Sonne"(1-9 Mai 2010) und unterrichten sich bei einem kostenlosen Vortrag über Wert und Leistung von Photovoltaik zur Stromerzeugung oder über Solarthermie zu Warmwassererzeugung.

Vorträge über Sonnenenergie jederzeit vereinbar: Ing. Gerald Bauer

Pfarre Aspern

GastautorIn: Daniel Hackenberg für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /