openPR Logo
Pressemitteilung

Naturschutzverbände fordern Landtag auf, die Bergung von Altmunition in Nord- und Ostsee voranzubringen

Neumünster, 20. November 2007 – Anlässlich der morgigen Sitzung des schleswig-holsteinischen Landesparlaments zur „Umsetzung der Resolution der 16. Ostseeparlamentarierkonferenz (BSPC) in Berlin“ fordern Naturschutzverbände die Landtagsabgeordneten auf, sich dafür einzusetzen, im Bereich der Kolberger Heide bei Kiel ein Pilotprojekt zur umweltfreundlichen Entsorgung von Altmunition aus der Ostsee auf den Weg zu bringen. Der Naturschutzbund NABU, die Gesellschaft zur Rettung der Delphine GRD und die Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere GSM hatten im Oktober auf einer Fachtagung in Kiel demonstriert, dass Munitionsreste aus dem 2. Weltkrieg umweltfreundlich und sicher geborgen und entsorgt werden können. Ein Teil des dazu nötigen technischen know-hows stammt von in Schleswig-Holstein ansässigen Firmen.


Die Umsetzung der Resolution ist Thema in der morgigen Landtagssitzung. Im Vorwege fordern die Abgeordneten aller Fraktionen einvernehmlich die Landesregierung auf, an der Umsetzung der Resolution mitzuwirken und einen Ostsee-Aktionsplan zu erarbeiten, der noch im November bei einem Ministertreffen in Warschau beschlossen werden soll ­ mit dem Ziel, ihn bis 2017 umzusetzen. Das wesentliche umweltpolitische Ziel des Ostsee-Aktionsplanes ist es, die ökologische Sanierung der Ostsee voranzubringen, die Einleitung von Schadstoffen zu beenden, alte Schadstoffe aus dem Meer zu entfernen und bestehende Lebensräume zu schützen. Das Europäische Parlament hat zudem am 12. Juli 2007 in seiner „Entschließung zu der zukünftigen Meerespolitik der Europäischen Union - Eine europäische Vision für Ozeane und Meere“ die Kommission und die Mitgliedsstaaten dazu aufgefordert, „umfassende Untersuchungen über die in den europäischen Meeren versenkten Munitionsaltlasten aus vorherigen Kriegen und die von ihnen ausgehenden Gefahren für Mensch und Umwelt in die Meerespolitik mit einzubeziehen und mögliche Sicherungs- und Bergungsmaßnahmen für sie zu prüfen bzw. zu unternehmen.“

„Alte Schadstoffe, die sich noch nicht flächig in die gesamte Meeresumwelt verteilt haben, finden sich zum Beispiel in Seeminen und Torpedosprengköpfen im Ausgang der Kieler Förde bei Heidkate“, erklärt NABU-Landesvorsitzender Hermann Schultz. Krebserregende Substanzen wie der Sprengstoff TNT (Trinitrotoluol), die sich in der Nahrungskette anreichern können, werden freigesetzt, wenn die Hüllen der Sprengkörper verrotten oder bei Sprengungen beschädigt werden.

„Es handelt sich bei Rüstungsaltlasten um ein ostseeumspannendes Problem. Durch den technischen Fortschritt ist eine umweltfreundliche Lösung, die auch den sicherheitstechnischen Ansprüchen genügt, in greifbare Nähe gerückt“, berichtet Ulrich Karlowski, Geschäftsführer der GRD. Allein in den deutschen Gewässern der Ostsee vermuten Experten bis zu 300.000 t Munition aus dem 2. Weltkrieg. Arsenalmunition wurde entlang der gesamten Küsten versenkt. Im Baltikum und vor der Finnischen Küste finden sich noch umfangreiche Minensperren.

„Schleswig Holstein könnte im Rahmen eines Pilotprojektes zur umweltfreundlichen Beseitigung von Meeres-Rüstungsaltlasten seine Kompetenz in Sachen maritime Technik unter Beweis stellen“, erklärt Petra Deimer von der GSM. Eine fachgerechte Entsorgung betrifft also auch die in der BSPC-Resolution explizit genannten Fragen der integrierten Meerespolitik und des Arbeitsmarktes. Denn eine erfolgreiche Demonstration der Technik made in Schleswig-Holstein könnte bewirken, dass sich Unterwasser-Robotik, Wasserschneidsysteme, Blasenvorhänge oder Vereisungstechnik weltweit zum Exportschlager entwickeln.

Für Rückfragen:
Sven Koschinski, Tel. 04526-381716
Ingo Ludwichowski, NABU Schleswig-Holstein, Tel. 0160-96230512.
Weitere Informationen sind im Internet zu finden unter:
www.NABU-Meeresschutz.de
www.kolberger-heide.de
www.NABU-SH.de
www.delphinschutz.org
www.gsm-ev.de

Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.
Society for Dolphin Conservation, Germany
Kornwegerstr. 37 - 81375 München - Germany
Tel.: +49-89-74 16 04 10 - Fax: +49-89-74 16 04 11
E-Mail: E-Mail
Webseite: www.delphinschutz.org
1. Vorsitzender: Rollo Gebhard / V.i.S.d.P.: Ulrich Karlowski
Vereinsregister 13487, Amtsgericht München
FA-München - USt-IDNr.: DE166760398

Aktiv für Delfine im „UN-Jahr des Delfins 2007“: Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD)

Erschüttert vom millionenfachen Sterben der Delfine in den Treibnetzen der Thunfischfänger gründete Weltumsegler Rollo Gebhard 1991 die GRD. Seitdem schlossen sich über 95 % des deutschen Thunfischhandels dem SAFE-Programm für „delfinsicher“ gefangenen Thunfisch an. SAFE ist das umfassendste Meeresschutzprogramm der Welt.

GRD – Weltweiter Einsatz für bedrohte Meeressäuger:

Deutschland – Thunfisch-Kontrollprogramm (SAFE): SAFE bewahrt Tausende Wale und Delfine vor dem grausamen Beifangtod. Publikation einer Verbraucher-Checkliste mit den bestätigten "delfinsicheren" Thunfischmarken

Peru: Kampf gegen die illegale Delfinjagd, Dynamitfischerei und Meeresverschmutzung. Projektpartner: ACOREMA (Meeresschutzorganisation, Peru)

Adria (Kroatien): Schutzprojekt zur Rettung der letzten ca. 220 Adria-Delfine. Projektpartner: Delfinschutzorganisation VAL (Zagreb), tierärztliche Fakultät der Universität Zagreb

Spanien / La Gomera: Aufbau von ökologischem Wal- und Delfinbeobachtungstourismus, Einrichtung eines Delfinschutzzentrums. Projektpartner: M.E.E.R.e.V. (Berlin)

Mosambik: Einrichtung eines Schutzgebiets für eine kleine Population von Indopazifischen Buckeldelfinen bei der Inhaca-Insel (Bucht von Maputo). Projektpartner: Universität Maputo, Naturhistorisches Museum Maputo

Dominica: Aufbau und Einrichtung der ersten Walforschungsstation in der Karibik, Etablierung eines Pottwal- und Meeressäugerschutzgebietes

Nord- und Ostsee: Schutz unserer bedrohten heimischen Schweinswale. Projektpartner: NABU, BUND, Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere, lokale Behörden und Nationalparkverwaltungen.
Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

KOSTENLOSE ONLINE PR FÜR ALLE
Jetzt Ihre Pressemitteilung mit einem Klick auf openPR veröffentlichen
News-ID: 172200 • Views: 113

Diese Meldung Naturschutzverbände fordern Landtag auf, die Bergung von Altmunition in Nord- und Ostsee voranzubringen bearbeiten oder deutlich hervorheben mit openPR-Premium

Pressetext löschen Pressetext ändern

Mitteilung Naturschutzverbände fordern Landtag auf, die Bergung von Altmunition in Nord- und Ostsee voranzubringen teilen

Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.
Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Weitere Mitteilungen von Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.


Das könnte Sie auch interessieren:

Volker Schnurrbusch:  „Der ländliche Raum muss verkehrstechnisch besser angebunden werden"
Volker Schnurrbusch: „Der ländliche Raum muss verkehrstechnisch besser angebunden werden"
Der Landtag hat sich für Fernzuganbindungen für die Tourismusdestinationen an Nord- und Ostsee ausgesprochen. Dazu erklärt der wirtschafts- und verkehrspolitische Sprecher der AfD im Landtag Schleswig-Holstein, Volker Schnurrbusch:„Die AfD hat sich immer für den Erhalt der Bäderbahn ausgesprochen, weil sie von Lübeck aus die Seebäder miteinander verbindet …
Naturschutzverbände fordern Beseitigung von Giftgas in der Lübecker Bucht
Naturschutzverbände fordern Beseitigung von Giftgas in der Lübecker Bucht
… Beseitigung eines höchst gefährlichen Erbes aus dem Zweiten Weltkrieg. Nach Darstellung des Munitionsexperten Dr. Stefan Nehring aus Koblenz anlässlich des von den drei Naturschutzverbänden veranstalteten Symposiums ‚Neue Methoden der Munitionsbeseitigung in Nord- und Ostsee’ wurden 1961 auf Anordnung der Hansestadt Lübeck 13 Flaschen mit insgesamt 520 …
Sprengung einer Seemine in der Kieler Bucht, copyright: S.Nehring
Naturschutzverbände bezweifeln Ungefährlichkeit von Kampfmittelaltlasten
… Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere, Quickborn, der Gesellschaft zur Rettung der Delphine, München und des NABU Naturschutzbund DeutschlandNaturschutzverbände bezweifeln Ungefährlichkeit von Kampfmittelaltlasten: Untersuchungen des MLUR sind kein Unbedenklichkeitsnachweis für die Meeresumwelt Die drei Naturschutzverbände Naturschutzbund NABU, …
Munition im Meer war lange ein verdrängtes Randthema, steht jedoch zunehmend mit hoher Dringlichkeit auf der Agenda von Behörden und Wissenschaft - auch auf der des IOW. (UDEMM/udemm.geomar.de)
Rostbomben in der Ostsee - Umweltmonitoring der Munitionsaltlasten
… am Start, dem auch das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) angehört. Hauptziel ist, Umwelteinflüsse, die durch das Austreten giftiger Substanzen bei der Bergung von Kampfmitteln entstehen könnten, zu erkennen und eine bestmögliche Strategie für eine effektive Überwachung zu erarbeiten. Als zweites Hauptziel soll ein Umweltmonitoring …
Sprengungen im Meer sind aus Sicht von NABU, GRD und GSM unnötig und müssen zur absoluten Ausnahme werden! copyright: S.Nehring
Neues Informationsportal: Umweltgefahren durch Altmunition in Nord- und Ostsee
… der Diskussion sind jetzt unter www.NABU-Meeresschutz.de zu finden. Damit steht Interessierten erstmals im Internet ein umfassendes Informationsangebot über Umweltauswirkungen von Altmunition im Meer und deren umweltfreundliche Beseitigung zur Verfügung. Ergänzt wird die Darstellung um spezielle Informationen und Fragestellungen zur Rüstungsaltlast „Kolberger …
Das Netzwerk MUNITECT diskutierte Maßnahmen zur Altmunition-Räumung in der Ostsee mit Peter Stein (Mitte). © Fraunhofer IGD
Maßnahmenplan für Munitionsbergung in der Ostsee gefordert
… zusammen. ------------------------------ Die Munition, die in Nord- und Ostsee auf dem Meeresboden liegt, stellt eine zunehmende Gefahr dar. Umso drängender ist die Frage der Bergung. Das Expertennetzwerk MUNITECT unter der Federführung des Fraunhofer IGD stellt konkrete Lösungsansätze vor. Der Meeresgrund von Nord- und Ostsee ist übersät mit Hinterlassenschaften …
Munitionsaltlastenbeseitigung durch Sprengung, copyright: S.Nehring
Naturschutzverbände - Verkehrsminister Tiefensee soll Bergung von Altmunition in Nord- und Ostsee voranbringen
… Delphine (GRD) und die Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere (GSM) haben Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee in einem Offenen Brief aufgefordert, die Bergung von Altmunition in Nord- und Ostsee voranzubringen. Eine grundlegende Abschätzung der von Munitionsaltlasten in der Nord- und Ostsee ausgehenden Gefahren für Mensch und Umwelt müsse …
Fraunhofer IGD - Taucheinsätze zur Munitionsbergung sollen sicherer werden
… hantieren oder mit kontaminiertem Tauchequipment, ist um ein Vielfaches höher. Messen und kommunizieren in Echtzeit In Zukunft könnten Taucher vor einer Bergung von Altmunition das Gebiet mit Sensorlanzen abstecken und damit auch die technische Grundlage für den entscheidenden Bestandteil des Arbeitsschutzsystems legen: die Echtzeit-Kommunikation. Die …
Volker Schnurrbusch: „Zertifizierungsverfahren für Nord Stream 2 beschleunigen“
Volker Schnurrbusch: „Zertifizierungsverfahren für Nord Stream 2 beschleunigen“
Der Schleswig-Holsteinische Landtag debattierte auf Antrag der AfD über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2. Dazu erklärt Volker Schnurrbusch, europa- und wirtschaftspolitischer Sprecher der AfD im Schleswig-Holsteinischen Landtag:„Über die neue Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 können zukünftig bis zu 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr von Russland …
Lübecks Politiker schieben Beseitigung der Giftgasgefahr auf die lange Bank
Lübecks Politiker schieben Beseitigung der Giftgasgefahr auf die lange Bank
Naturschutzverbände kritisieren Untätigkeit der Hansestadt als verantwortungslos und fahrlässig Neumünster, Quickborn, München, 5. Februar 2008 - Als "der Gefahrenlage nicht angemessen" kritisieren NABU, Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) und Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere (GSM) das Stillhalten der Hansestadt Lübeck bei den Giftgasfunden …

Sie lesen gerade: Naturschutzverbände fordern Landtag auf, die Bergung von Altmunition in Nord- und Ostsee voranzubringen